Censor

Die Filmzensorin Enid nimmt ihre Arbeit ernst. Mit akribischem Eifer empfiehlt sie extrem gewalttätige, bestialisch blutige und sexuell explizite Szenen dem Zensurschnitt, ohne den es keine Genehmigung zur Veröffentlichung gibt. Ihr Pflichtbewusstsein wird durch Schuldgefühle aus Kindertagen verstärkt. Das mysteriöse Verschwinden ihrer kleinen Schwester lastet noch immer schwer auf ihr. Enid hat die Suche nicht aufgegeben, trotzdem beschließen ihre Eltern, die Schwester für tot erklären zu lassen. Als Enid beauftragt wird, einen Film aus dem Archiv zu zensieren, ruft dieser neue Erinnerungen an damals wach. Mit wachsender Obsession nimmt sie diese Spur auf und begibt sich auf eine albtraumhaft-fiebrige Suche, bei der die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen.
Prano Bailey-Bonds Debüt spielt in den 1980er-Jahren, als die medial aufgeheizte Debatte um den gesellschaftlichen Einfluss gewalttätiger Videos sich auf ihrem Höhepunkt befindet und die Thatcher-Regierung die Zensur verschärft. Es ist eine blutige Ode an die Ästhetik der Horrorfilme dieser Zeit und erzählt von Trauma, Wahn und von der Macht der Bilder.
von Prano Bailey-Bond
mit Niamh Algar, Michael Smiley, Nicholas Burns, Vincent Franklin, Sophia La Porta, Adrian Schiller, Clare Holman, Andrew Havill, Felicity Montagu
Vereinigtes Königreich 2021 Englisch 84’ Farbe

Mit

  • Niamh Algar
  • Michael Smiley
  • Nicholas Burns
  • Vincent Franklin
  • Sophia La Porta
  • Adrian Schiller
  • Clare Holman
  • Andrew Havill
  • Felicity Montagu

Stab

Regie Prano Bailey-Bond
Buch Prano Bailey-Bond, Anthony Fletcher
Kamera Annika Summerson
Montage Mark Towns
Musik Emilie Levienaise-Farrouch
Sound Design Tim Harrison
Production Design Paulina Rzeszowska
Kostüm Saffron Cullane
Maske Ruth Pease
Casting Nanw Rowlands
Produzent*in Helen Jones
Ausführende Produzent*innen Andy Starke, Ant Timpson, Kim Newman, Naomi Wright, Lauren Dark, Ollie Madden, Daniel Battsek, Mary Burke, Kimberley Warner

Prano Bailey-Bond

Die walisische Regisseurin und Drehbuchautorin wurde für ihre Kurzfilme mehrfach international ausgezeichnet. Der Horror-Kurzfilm Shortcut wurde im britischen Fernsehen und auf dem Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya gezeigt. Nasty lief weltweit auf mehr als 100 Festivals. Auch ihre Musikvideos wurden mehrfach ausgezeichnet. Das Branchenblatt „Variety“ listete Bailey-Bond dieses Jahr als „Director to Watch“.

Filmografie

2012 Man vs Sand; Kurzfilm 2013 The Trip; Kurzfilm 2015 Nasty; Kurzfilm 2016 Shortcut; Kurzfilm 2021 Censor

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021