Kapita
Einerseits ist die Geschichte der Ausbeutung im Kongo von der Kolonialzeit bis heute gut dokumentiert. Es gibt eine Vielzahl an Bildern der Kupfer- und Kobaltminen, die die industrielle Revolution antrieben, ebenso wie von den für die derzeitige elektronische Revolution unerlässlichen Coltan- und Niobiumminen. Doch so sehr sie sich bemühen Gewalt aufzudecken – solche Bilder machen die Motoren der Ausbeutung oft unsichtbar. Kapita verbindet bearbeitete Archivbilder mit zeitgenössischen Aufnahmen und enthüllt so Strukturen des Aus- und Eingrabens in der kolonialen Repräsentation – und Ausbeutung – von Land, Menschen und Minen in Zentralafrika. Die historischen Filmaufnahmen werden ihrerseits zu Minen in denen der Film nach dem sucht, was sie verdecken: die von den auf weiße Haut geeichten Kameras in Luft aufgelösten Schwarzen Arbeiter*innen, der kollaterale Tod und die unter der Infrastruktur vergrabene Zerstörung. (Petna Ndaliko Katondolo)
Mit
- Precy Numbi (Robot)
- Mega Mingiedi (Chief )
- Chivas Tsongo (Goat Man )
- Sarah Mukadi (Queen )
Stab
Regie, Buch | Petna Ndaliko Katondolo |
Kamera | Emmanuel Vinywasiki Katya |
Montage | Petna Ndaliko Katondolo |
Sound Design | Petna Ndaliko Katondolo |
Ton | Jay Safari |
Produktionsleitung | Ganza Buroko |
Producer*in | Cherie Rivers Ndaliko |
Ausführende*r Produzent*in | Cherie Rivers Ndaliko |
Produktion
Alkebu Film Production
Angelika Levi, Moritz Siebert, Petna Ndaliko Katondolo, Cherie Rivers Ndaliko, Jonna Kina
Nicht in deutscher Sprache verfügbar.
Kapita
Forum Expanded · Berlinale Meets | Interview · 01. März 2021
Petna Ndaliko Katondolo
Petna Ndaliko Katondolo lebt aktuell in Goma und Chapel Hill und ist als Filmemacher, Aktivist und Dozent tätig. Seine genreübergreifenden Arbeiten werden für ihren dekolonialen afrofuturistischen Stil geschätzt, der historische Inhalte mit zeitgenössischen gesellschaftspolitischen und kulturellen Themen verbindet. 2000 gründete er Yole!Africa und 2005 das Salaam Kivu International Film Festival. Ndaliko Katondolo unterrichtet und berät regelmäßig internationale Organisationen, die sich mittels Kultur- und Bildungsinitiativen mit sozialer und politischer Ungerechtigkeit unter marginalisierten Gruppen befassen. Nach Matata (2019) und Kapita (2020) ist er nun das dritte Mal im Programm von Forum Expanded vertreten.
Filmografie (Auswahl)
2004 Théâtre Brûlé; 10 Min. · Lamokowang; 13 Min. 2005 Threatened Fate; 7 Min. 2007 Pandisha Bandera; 45 Min. 2010 Jazz Mama; 32 Min. 2012 Melting Justice; 5 Min. 2013 Mabele na Biso; 34 Min. 2014 Myth Eyes; 3 Min. 2016 The Dead Are Not Dead; 10 Min. 2019 Danze; 21 Min. · Matata; 37 Min., Forum Expanded 2020 2020 Kapita; 22 Min., Forum Expanded 2021 2021 Kumbuka
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022