Böse zu sein ist auch ein Beweis von Gefühl
Fury is a Feeling TooCynthia Beatt regt zum Nachdenken an und wirft Fragen zu einer Reihe von Themen aus dem Bereich Sprache, Politik und Kultur auf. Ihr Film ist eine persönliche und kathartische Konfrontation mit ihrem eigenen Status als Nichtdeutsche in Berlin in den 1970er und -80er Jahren – einem Berlin, das von der Last der Geschichte erdrückt wird. Gefilmt in der Gegend um den Potsdamer Platz, dem zerrissenen Gebiet direkt an der Mauer, an dem die Nachkriegsbauten aus den Bombenkratern wuchsen, zeichnet der Film das Bild des Verlusts einer Architektur, mit deren Zerstörung auch ein kultureller Kontext verloren ging. Schrapnellversehrte Fassaden wechseln sich ab mit Interieurs in denen soziale Schlagabtäusche über die von ihrer Geschichte gezeichneten Deutschen inszeniert werden. Die düstere, elegische Musik Maurice Weddingtons unterstreicht den dissonanten Charakter dieses unsentimentalen, anklagenden Films.
Mit
- Heinz Emigholz
- Cynthia Beatt
- Margaret DeWys
- Fritz Mikesch
- Astrid Heibach
- Ed Cantu
- Ellen El Malki
- Daniel Lengyel
- Rita Lengyel
- Gustav Hámos
- Milena Gregor
Stab
Regie, Buch | Cynthia Beatt |
Kamera | Elfi Mikesch, Ebba Jahn, Cynthia Beatt |
Montage | Dörte Völz |
Musik | Maurice Weddington |
Ton | Margit Eschenbach |
Szenenbild | Cynthia Beatt |
Casting | Cynthia Beatt |
Produktionsleitung | Hildegard Westbeld, Marianne Gassner |
Produzent*in | Cynthia Beatt Heartbeatt Pictures GmbH |
In Auftrag gegeben von | SFB, Redaktion: Jürgen Tomm |
Digitale Restaurierung | Arsenal – Institut für Film und Videokunst |
Weltvertrieb
Heartbeatt Pictures GmbH
Produktion
Heartbeatt Pictures GmbH
Cynthia Beatt, Ivar Van Bekkum, Kerstin Schroedinger, Esther Van Bekkum, Emily Wardill
Nicht in deutscher Sprache verfügbar.
Böse zu sein ist auch ein Beweis von Gefühl | Fury is a Feeling Too
Forum Expanded · Berlinale Meets | Interview · 22. Februar 2021
Cynthia Beatt
Cynthia Beatt wuchs in Jamaika und auf den Fidschi-Inseln auf. Sie studierte an der Bath Academy of Art und wandte sich dann dem Film zu. Nachdem sie mit 24 Frames in London gearbeitet hatte, reiste sie ein Jahr lang durch den Nahen Osten, Iran, Afghanistan und Indien, um schließlich nach Berlin zu ziehen. In den 1970er und -80er Jahren arbeitete sie für das Kino Arsenal und für das Internationale Forum des jungen Films der Berlinale, kuratierte große Retrospektiven zu Roberto Rossellini, Fritz Lang, Jean Rouch, Powell und Pressburger sowie Max Ophüls. Seit 1979 führt sie Regie. Böse zu sein ist auch ein Beweis von Gefühl wurde 1984 im Forum uraufgeführt.
Filmografie
1980 Beschreibung einer Insel (Study of an Island); 200 Min. 1983 Böse zu sein ist auch ein Beweis von Gefühl (Fury is a Feeling too); 25 Min., Forum 1984 1986 Dakui Gau Trio · Namosi 1988 Cycling the Frame; 27 Min. 1991 The Party – Nature Morte; 89 Min., Forum 1992 2009 The Invisible Frame; 60 Min. 2014 A House in Berlin; 96 Min.
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021