I Poli ke i Poli

The City and the City
Die griechische Stadt Thessaloniki, auch „Mutter Israels“ genannt, war jahrhundertelang Ziel und Heimat der Diaspora sephardischer Juden. Im Winter 1943 entsandte das Naziregime Eichmanns Stellvertreter nach Griechenland. Das schnell und rigoros ausgeführte Gettoisierungs- und Deportationsprogramm hatte die Auslöschung von über 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung Thessalonikis zur Folge. I Poli ke i Poli rekonstruiert in sechs Kapiteln diese dramatische Geschichte und erzählt vom Leben und Leiden von Thessalonikis jüdischer Gemeinde.
Die Filmemacher Christos Passalis und Syllas Tzoumerkas, die zuvor bei The Miracle of the Sargasso Sea als Regisseur und Schauspieler zusammenarbeiteten, wurden beide 1978 in Thessaloniki geboren. Für dieses einzigartige Projekt – ursprünglich eine Museumsinstallation in ihrer Geburtsstadt – schufen sie eine enigmatische Erzählung mit mehreren Figuren. Während wir durch das vergangene und gegenwärtige Thessaloniki wandern, vernehmen wir das Echo eines verlorenen, multikulturellen Eden und spüren dem intensiven Schmerz nach, den die heutigen Bewohner*innen geerbt haben. Wenn man sich darauf einlässt, ist dies eine niederschmetternde Erfahrung.
von Christos Passalis, Syllas Tzoumerkas
mit Vassilis Kanakis, Alexandros Vardaxoglou, Angeliki Papoulia, Argyris Xafis, Niki Papandreou, Vassilis Karaboulas, Themis Bazaka, Marisha Triantafyllidou, Maria Filini, Laertis Malkotsis
Griechenland 2022 Griechisch, Ladino, Deutsch, Türkisch, Französisch 87’ Farbe & Schwarz-Weiß Weltpremiere

Mit

  • Vassilis Kanakis (Leon)
  • Alexandros Vardaxoglou (Maurice)
  • Angeliki Papoulia (Sarina)
  • Argyris Xafis (Avraam)
  • Niki Papandreou (Nina)
  • Vassilis Karaboulas (Isaac)
  • Themis Bazaka (Matika)
  • Marisha Triantafyllidou (Angestellte)
  • Maria Filini (Mutter)
  • Laertis Malkotsis (Campingplatzbesitzer)

Stab

Regie, Buch Christos Passalis, Syllas Tzoumerkas
Kamera Simos Sarketzis
Montage Yorgos Zafeiris
Sound Design Persefoni Miliou, Costas Varybopiotis
Ton Nikos Exarchos, Dimitris Kanellopoulos
Szenenbild Christos Passalis
Kostüm Marli Aliferi, Vassilia Rozana
Maske Ioulia Sygrimi, Evi Zafiropoulou
Regieassistenz Miltos Ntzounis
Production Managers Yannis Karadanis, Yorgos Zervas
Produzent*in Maria Drandaki
Ausführende Produzent*innen Orestis Andreadakis, Christos Passalis, Syllas Tzoumerkas
Koproduktion Greek National Opera Athen

Produktion

Homemade Films

Christos Passalis

Geboren 1978 in Thessaloniki, Griechenland. Als Filmschauspieler war Passalis in Yorgos Lanthimos’ Dogtooth, Syllas Tzoumerkas’ Homeland und The Miracle of the Sargasso Sea, in Vardis Marinakis’ Black Field und in Fiona Tans History’s Future zu sehen. Er ist Mitbegründer der blitz theatre group, für die er als Autor, Regisseur und Schauspieler tätig war. Die Gruppe spielte unter anderem am Théâtre de la Ville in Paris, an der Berliner Schaubühne und bei verschiedenen Theaterfestivals. Seit 2019 inszeniert er gemeinsam mit Angeliki Papoulia am Luzerner Theater.

Filmografie

2022 I Poli ke i Poli (The City and the City); Koregie: Syllas Tzoumerkas

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022

Syllas Tzoumerkas

Geboren 1978 in Thessaloniki, Griechenland. Er schreibt, führt Regie und spielt in Film und Theater. Sein erster Spielfilm, Homeland, wurde bei der Kritikerwoche in Venedig uraufgeführt und nahm an internationalen Filmfestivals teil. Sein zweiter Spielfilm, A Blast, feierte beim Filmfestival von Locarno Premiere und wurde auf über 80 Festivals auf der ganzen Welt gezeigt. Tzoumerkas war Koautor des Drehbuchs von Argyris Papadimitropoulos’ Film Suntan (2016) und Ahmad Ghosseins All This Victory (2019). 2019 war er mit The Miracle of the Sargasso Sea zu Gast im Panorama.

Filmografie

2001 Ta Mátia pou Tróne (The Devouring Eyes); Kurzfilm 2002 Vrohí (Rain); Kurzfilm 2010 Hóra Proélefsis (Homeland) 2014 A Blast 2017 A Manifesto for the Un-Communal; Kurzfilm 2022 I Poli ke i Poli (The City and the City); Koregie: Christos Passalis

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022