Sauve qui peut (la vie)

Every Man for Himself | Rette sich, wer kann (das Leben)
Der Regisseur Paul Godard lebt, von Frau und Tochter getrennt, im Hotel, als ihn Denise, seine Geliebte, verlässt und auf dem Land ein neues Leben beginnt. Daraufhin muss sich auch Paul neu orientieren und sucht wieder Anschluss an seine Familie. Oder soll er lieber die Wohnung von Denise übernehmen? Deren Nachmieterin jedoch wird eine Prostituierte, zu deren Kunden auch Paul zählt … Ausgerechnet in der Publikumsschlange zu Chaplins City Lights sucht Isabelle nach ihrem nächsten Freier. Und so verliert Jean-Luc Godard in den kommenden 45 Minuten das Interesse am restlichen Personal seines Films und der Kamerablick konzentriert sich fast ausnahmslos auf Isabelle Huppert. „Spiel mir nichts vor“, lautet die „Regieanweisung“ des Freiers Godard, als Isabelle ihm im Bett sexuelle Erregung vorspielt. Fast scheint es, als habe Isabelle Huppert dies zu ihrer Berufsmaxime gemacht. Die emotionale Distanz, aus der heraus Isabelle in Sauve qui peut (la vie) die Exerzitien ihres Gewerbes übersteht, findet ihre Entsprechung in jener „Schlichtheit“ des mimischen Ausdrucks, die Isabelle Hupperts Gesicht auf der Kinoleinwand zur perfekten Projektionsfläche werden lässt.
von Jean-Luc Godard
mit Isabelle Huppert, Jacques Dutronc, Nathalie Baye, Roland Amstutz, Guy Lavoro, Anna Baldaccini, Fred Personne, Cécile Tanner, Paule Muret
Frankreich / Schweiz / Bundesrepublik Deutschland / Österreich 1980 Französisch 87’ Farbe

Mit

  • Isabelle Huppert
  • Jacques Dutronc
  • Nathalie Baye
  • Roland Amstutz
  • Guy Lavoro
  • Anna Baldaccini
  • Fred Personne
  • Cécile Tanner
  • Paule Muret

Stab

Regie Jean-Luc Godard
Drehbuch Jean-Claude Carrière, Anne-Marie Miévielle, Jean-Luc Godard
Kamera Renato Berta, William Lubtchansky
Montage Anne-Marie Miéville, Jean-Luc Godard
Musik Gabriel Yared
Ton Luc Yersin
Szenenbild Romain Goupil
Produzent*in Alain Sarde

Produktion

Sara Films

Sonimage

Saga Productions

CNC

Télévision Suisse Romande

ZDF

ORF

Zusatzinformationen

DCP: Gaumont, Neuilly-sur-Seine

Jean-Luc Godard

Jean-Luc Godard, geboren 1930 in Paris, war Filmkritiker bei den „Cahiers du Cinéma“, ehe er in den 1960ern als Teil der Nouvelle Vague mit À bout de souffle (1960) und Le Mépris (1963) zum europäischen Regie-Star wurde. Nach einer politisierten Videoperiode in den 1970ern kehrte er 1980 mit Sauve qui peut (la vie) zum Kino zurück. Seit seiner Umsiedlung in die Schweiz und der vielteiligen Serie Histoire(s) du cinéma (1998) sind in Verbindung mit filmtheoretischen Überlegungen zahlreiche Essayfilme entstanden, die sich mit historischen, philosophischen und tagespolitischen Themen befassen.

Filmografie (Auswahl)

1962 Vivre sa vie 1965 Masculin – féminin 1967 Weekend 1968 One plus One (Sympathy for the Devil) 1982 Passion 1983 Prénom Carmen 1990 Nouvelle Vague 1991 Allemagne année 90 neuf zéro 2010 Film Socialisme 2018 Le Livre d’image

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022