The Time That Separates Us

Der Essayfilm umkreist die Geschichte von Lots Frau sowie die gleichnamigen mythologischen Stätten – antike Salzsteinformationen, die sich auf beiden Seiten einer umstrittenen Grenze am Toten Meer befinden. Geolog*innen vermuten, dass sie durch einen Vulkanausbruch unter Wasser entstanden, demselben Phänomen, das die historischen Städte Sodom und Gomorrha zerstörte. Gleichzeitig erzählt die biblische Version dieses geologischen Ereignisses von einer Gemeinschaft, die für ihre Abweichung von der sexuellen Norm bestraft wurde: Lots Frau hält sich nicht an die Bedingung ihrer Erlösung, schaut zurück, um die Zerstörung zu sehen, und erstarrt zur Salzsäule.
Im Verlauf des Films wird die Salzsäule zu einem Portal, durch das das heutige Jordan-Tal betrachtet werden kann. Ein Tal, das eine schwer militarisierte Grenze ebenso beherbergt wie komplexe touristische Infrastruktur und in dessen medial hochgradig aufbereitete politische Landschaft stigmatisierte Sphären von Begehren, Sexualität und Gender eingeschrieben sind. Das Drehbuch entstand in einer Reihe kollektiver Schreibübungen, die in der Nähe der Schauplätze des Films durchgeführt wurden. In diesem Prozess fand die Gruppe Wege über Geologie, Politik und Sexualität zu sprechen und eine Sprache zu nutzen, die sowohl die widersprüchliche Symbolik dieser Orte anerkennt als auch Bedeutungslücken zulässt, in denen Empathie und organische Intelligenz sich entfalten können.
von Parastoo Anoushahpour
mit Bayan Kiwan, Haneen Dajani, Loay Mimi, Dina Mimi, Firas Hamdan
Kanada 2022 Englisch, Arabisch 35’ Farbe Europäische Premiere

Mit

  • Bayan Kiwan
  • Haneen Dajani
  • Loay Mimi
  • Dina Mimi
  • Firas Hamdan

Stab

Regie Parastoo Anoushahpour
Buch Parastoo Anoushahpour
Kamera Parastoo Anoushahpour, Dina Mimi, Nuno Cassola
Montage Parastoo Anoushahpour
Sound Design Parastoo Anoushahpour
Ton Ryan Ferko
Produzent*in Parastoo Anoushahpour

Produktion

Parastoo Anoushahpour

Parastoo Anoushahpour

Parastoo Anoushahpour, Faraz Anoushahpour und Ryan Ferko arbeiten seit 2013 zusammen. In ihrer gemeinsamen Praxis erforschen sie das Zusammenspiel verschiedener Subjektivitäten als Strategie zur Auseinandersetzung mit der Macht, die narrativen Strukturen innewohnt. Indem sie die Idee des Ortes in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, versuchen sie sowohl ihre Umgebung zu entschlüsseln als auch die Produktion von Bildern durch spekulative Erzählungen und dialektische Bilder zu stören. Die jüngsten Projekte, die sowohl in Kunsträumen als auch in Kinos gezeigt werden, wurden international unter anderem auf der Viennale, dem Punto De Vista International Documentary Film Festival, dem New York Film Festival und dem Toronto International Film Festival präsentiert.

Filmografie

2014 Still Life (Egg & Glass); 4 Min. · There is a Woman Texting in Front of the Dark Horse; 15 Min. 2015 Bunte Kuh; 6 Min. 2017 Heart of a Mountain; 5 Min. 2018 Chooka; 20 Min. 2021 Surface Rites 2018 If All The Changes Quickly; 18 Min. · Pictures of Departure; 12 Min. 2021 Charity, Canada, 360 video; 35 Min. · Surface Rites; mit Faraz Anoushahpour, Ryan Ferko, 24 Min., Forum Expanded 2022 2022 The Time That Seperates Us

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023