Last Things

Evolution und Aussterben aus der Sicht von Steinen und weiteren zukünftigen Anderen: Last Things zeigt die Geobiosphäre als evolutionären Möglichkeitsraum, in dem das Leben auch nach dem Verschwinden des Menschen fortbesteht.
Deborah Stratmans bildgewaltiger Film kombiniert wissenschaftliche und avantgardistische Vokabularien. Er entstand ausgehend von zwei Novellen der belgischen Brüder Boex, die unter dem gemeinsamen Pseudonym J.-H. Rosny veröffentlicht wurden. Sie schrieben Science-Fiction, bevor es das Genre gab. Last Things übernimmt ihre pluralistische Vision der Evolution, in der die Vorstellungen von Vorgeschichte und Zukunft untrennbar miteinander verknüpft sind. Andere Einflüsse stammen aus Roger Caillois’ Schriften über Steine, Clarice Lispectors „Die Sternstunde“, Robert Hazens Evolutionstheorie der Minerale, der Symbiosetheorie von Lynn Margulis, Donna Haraways Multi-Spezies-Szenarien, Hazel Bartons Recherchen zu Höhlenmikroben und Marcia Bjørneruds Überlegungen zur Zeitbewusstheit.
All diese Denker*innen haben versucht, die Menschheit aus dem Zentrum des evolutionären Prozesses herauszulösen. Auszüge aus den Büchern Rosnys und Interviews mit Bjørnerud bilden das Rückgrat des Films. Steine sind sein Anker. Wir setzen Vertrauen in Stein als dauerhaften Speicher, doch könnten wir genauso gut auf Wasser schreiben. Was schlussendlich bleibt, sind Partikel.
von Deborah Stratman
mit Valérie Massadian, Marcia Bjørnerud
Frankreich / USA / Portugal 2023 Englisch, Französisch 50’ Farbe Weltpremiere

Mit

  • Valérie Massadian
  • Marcia Bjørnerud

Stab

Regie Deborah Stratman
Buch Deborah Stratman
Kamera Deborah Stratman
Montage Deborah Stratman
Sound Design Deborah Stratman
Ton Simon Apostolou
Produzent*innen Deborah Stratman, Anže Peržin, Gaëlle Boucand

Deborah Stratman

Deborah Stratman, geboren 1967 in Washington, D.C., USA, lebt in Chicago. Sie ist Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeiten waren weltweit auf Biennalen, in Kunstinstitutionen und auf Filmfestivals zu sehen. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Stipendien und Förderungen. Stratman ist Dozentin an der University of Illinois, Chicago.

Filmografie

1990 My Alchemy; 7 Min. 1991 Upon a Time; 10 Min. 1992 A Letter; 7 Min. · Possibilities, Dilemmas; 10 Min. · the train from la to la; 8 Min. 1993 In Flight: Day No. 2,128; 2 Min. · Palimpsest; 3 Min. 1994 Waking; 7 Min. 1995 Iolanthe; 5 Min. · On the Various Nature of Things; 25 Min. 1997 From Hetty to Nancy; 44 Min. 1999 the BLVD; 64 Min. 2001 Untied; 3 Min. 2002 In Order Not to Be Here; 33 Min. 2003 Energy Country; 15 Min. 2004 Kings of the Sky; 68 Min. 2005 How Among the Frozen Words; 1 Min. 2006 It Will Die Out in the Mind; 4 Min. 2007 The Magician’s House; 6 Min. 2008 Butter and Tomatoes; 4 Min. · The Memory; 2 Min. 2009 O’er the Land; 52 Min. 2010 Kuyenda N’Kubvina; 40 Min. · FF; 3 Min. · Shrimp Chicken Fish; 5 Min. · Ray’s Birds; 7 Min. 2011 …These Blazeing Starrs!; 14 Min. · A Throb; 1 Min. 2012 Village, silenced; 7 Min. · The Name is not the Thing named; 11 Min. 2013 Musical Insects; 7 Min. · Immortal, Suspended; 6 Min. 2014 Hacked Circuit; 15 Min. · Second Sighted; 5 Min. 2016 The Illinois Parables; 60 Min., Forum Expanded 2016 · Xenoi; 15 Min. 2017 Siege; 7 Min. 2018 Optimism; 15 Min., Forum Expanded 2018 2019 Vever (for Barbara); 12 Min., Forum Expanded 2019 · Vever (for Barbara) 2021 For the Time Being; 7 Min. · Laika; 5 Min. 2023 Last Things

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023