Zwischenwelt
In-between World1962 kommt Gani Bilir als sogenannter Gastarbeiter nach Kiel. Seine Lohnzettel, die im Film sichtbar werden, entdeckt die Filmemacherin im Familienarchiv. Sie sind ein Dokument der inhumanen Arbeitsbedingungen der Arbeitsmigrant*innen und ihrer fehlenden Anerkennung als Menschen in Deutschland.
Unterschiedliche Orte, Momente und Erinnerungspunkte in der Geschichte verweben sich im Film zu einem eigenen dekolonialen Blick auf unsere Zeit. Geschichtserzählung und Erinnerungspolitik in Deutschland sind auf eine weiße Dominanzgesellschaft ausgerichtet. In ihnen werden die Sehnsüchte, Erlebnisse oder Kämpfe von Schwarzen, People of Color, Indigenen und Migrantisierten marginalisiert. Drei Schwestern, Saboura, Basira und Kirat, versammeln sich an geschichtsträchtigen Orten der bayerischen Geschichte. Mit ihren Biografien und den Skulpturen der Künstlerin Ahu Dural nähern sie sich diesen Erzählungen an. Als Poet*innen, Kinder von Arbeitsmigrant*innen, Denker*innen stehen sie für die vielen widerständigen Geschichten und Biografien der Zwischenwelt.
Mit
- Aulic Anamika
- Saboura Naqshband
- Basira Beutel-Biyik
- Kirat Sarkaria
Stab
Regie | Cana Bilir-Meier |
Buch | Saboura Naqshband, Aulic Anamika, Cana Bilir-Meier |
Kamera | Lichun Tseng |
Montage | Lichun Tseng, Cana Bilir-Meier |
Musik | Julian Warner |
Sound Design | Robert Kroos |
Szenenbild | Ahu Dural |
Produzent*in | Cana Bilir-Meier |
Produktion
Cana Bilir-Meier
Cana Bilir-Meier
Geboren 1986 in München, Bundesrepublik Deutschland. Sie studierte Kunstpädagogik und bildende Kunst sowie Film und arbeitet als Filmemacherin, Künstlerin und Kunstpädagogin in München und Wien.
Filmografie
2013 Semra Ertan; 8 Min. 2017 Bestes Gericht; 3 Min. 2019 This Makes Me Want to Predict the Past; 16 Min. · This Makes Me Want to Predict the Past; 16 Min., Forum 2022 2022 Zwischenwelt (In-between World)
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023