Or de vie wurde in einer Goldmine im Süden von Burkina Faso gedreht. Der Teenager Rasmané arbeitet mit Gleichaltrigen von morgens bis abends im Stollen. Ohne Schutzkleidung und unter prekärsten Bedingungen schuften sie bis zur Erschöpfung 100 Meter unter der Erde, nur mit Spitzhacken bewaffnet, um an das ersehnte Gold zu gelangen. Dass sie minderjährig sind, interessiert niemanden. Sie bleiben auf sich selbst angewiesen, wenn sie für ihre Arbeit bezahlt werden wollen. Wir bekommen einen präzisen Eindruck davon, wie die Mine funktioniert, wie die Arbeit sich organisiert, täglich aufs Neue, und welche ständigen Risiken mit ihr verbunden sind. Die Kamera wirkt dabei nie voyeuristisch. Meist bleibt sie bei Rasmané und versucht, seine Emotionen einzufangen, wenn er seinen Geschäften nachgeht und mit den verschiedenen Aufsehern vor Ort kommuniziert. In seltenen Momenten der Muße sehen wir ihn mit seinen Kollegen kochen, essen und Gespräche führen, über sich selbst, über Wünsche, Erfahrungen beim Heranwachsen und über Familie. Der Regisseur baut ein intensives Verhältnis zu den Menschen um ihn herum auf; gegen Ende des Films erfahren wir, warum.
von Boubacar Sangaré Burkina Faso / Benin / Frankreich 2023 Französisch, Mooré, Gan 85’ Farbe Weltpremiere | Dokumentarische Form

Stab

Regie Boubacar Sangaré
Buch Boubacar Sangaré
Kamera Isso Emmanuel Bationo
Montage Gladys Joujou
Sound Design Rémi Durel
Ton Seydou Porgo
Regieassistenz Thomas Henoc Ouedraogo
Produzent*innen Fernand Ernest Kaboré, Faissol Gnonlonfin, Madeline Robert

Produktion

Imedia

Merveilles Productions

Boubacar Sangaré

Geboren 1985 in San, Mali. Er absolvierte ein Jura- sowie ein Filmstudium und ist als Rechtsanwalt und als Filmemacher tätig. Nach vier Kurzfilmen und einer in Ko-Regie entstandenen Fernsehproduktion ist Or de vie sein Langfilmdebüt.

Filmografie

2012 Au nom de l’amour; 13 Min. 2013 Kanko L’ixelloise; 13 Min. · Dieu veille sur les vigiles; 30 Min. 2015 Diendé, l’aventurier solitaire; 13 Min. · Une révolution africaine, les dix jours qui ont fait chuter Blaise Compaoré (An African Revolution, The Ten Days That Led to Blaise Compaoré’s Fall); Ko-Regie: Gidéon Vink, 88 Min. 2023 Or de vie (A Golden Life); 85 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023