Ein Herbst im Ländchen Bärwalde
Stilistisch folgt der Film der damals von der HFF vertretenen sozialrealistischen Dokumentation und zeigt in fernsehtauglichem Stil und mit klarer Vision das ostdeutsche Alltagsleben. Die Aufmerksamkeit, die Bora und der Kameramann Marwan Salamah auf unscheinbare Details legen, verleiht dem Film eine subtile, aber prägnante Poetik. Immer wieder sind Hände, Gerätschaften, Textilien und Erntegut zu sehen – Bilder, die ebenso eindrücklich vom Leben und der Arbeit in Bärwalde erzählen wie die Interviews, die sie begleiten. Die besondere Sensibilität des Films zeigt sich auch darin, dass er den Frauen, die zu Hause und in den Scheunen beschäftigt sind, ebenso viel Platz einräumt wie den Männern.
Stab
Regie | Gautam Bora |
Buch | Dieter Schumann, Gautam Bora |
Kamera | Marwan Salamah, Mousa Maragha, Tony Loeser |
Montage | Gerda von Dorszewski |
Ton | Horst Schandy, Rainer Mischke |
Produzent*in | Hans-Jürgen Groschupp |
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Zusatzinformationen
Restaurierung der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Gautam Bora
Geboren 1953 in Guwahati/Assam, Indien. Er absolvierte ein Kunststudium. Zwischen 1976 und 1983 hielt sich Gautam Bora in Europa auf, an der HFF Potsdam-Babelsberg studierte er Filmregie. Dort entstand 1982 sein Kurzfilm Ein Herbst im Ländchen Bärwalde. Er war anschließend als Schauspieler und Regisseur tätig, sein Film Wosobipo wurde 1991 im Berlinale Forum präsentiert. Heute ist Gautam Bora als bekannter Politiker in Indien aktiv.
Filmografie
1983 Ein Herbst im Ländchen Bärwalde; 29 Min. 1986 Weavers of the Golden Thread 1988 Pratham Ragini 1991 Wosobipo (The Cuckoo's Call); 138 Min. 2003 Sons of Abotani: The Missings
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023