Man sa yay
I, Your MotherDer Film ist stilistisch flüssig, verwebt Fiktion und Dokument, das Essayistische und den Briefroman. Er folgt Moussa, einem Studenten an der TU in Berlin. Zwar sieht man ihn mit Freunden und Geliebten, vor allem aber allein, sei es bei Gelegenheitsjobs, sei es beim Kochen oder Putzen in seiner Wohnung. Zu Hause liest er die Briefe von Familienmitgliedern und seiner Lebensgefährtin im Senegal. Diese Briefe strukturieren den Film.
Moussa ist zugleich das Zentrum und der Vermittler der Erfahrungen anderer, über ihn werden zwei unterschiedliche soziale Konstellationen reflektiert. Wir erfahren von seinen Angehörigen im Senegal (auch, welche Konsumgüter aus Europa auf ihren Wunschlisten stehen). Diese Erfahrungen werden in Sequenzen mit seinen Freunden, anderen westafrikanischen Expats, gespiegelt, die „afrikanische Artefakte“ auf der Straße verkaufen. Dabei hören wir wieder und wieder die Frage, mal sehnsüchtig, mal als kaum verhüllte Mikroaggression: „Wann kehrst du zurück?“
Mit
- Moussa J. Sarr
- Yay Sokhna
- Yvonne Nafi
Stab
Regie | Safi Faye |
Buch | Safi Faye |
Kamera | Patrick Fabry, Papa Moctar Ndoye |
Montage | Hormos Khossoussi |
Ton | Gottlieb Benz |
Produktion
ZDF
Safi Faye
Geboren 1943 in Fad’jal bei Dakar, Senegal. Sie arbeitete als Lehrerin, studierte später in Paris Ethnologie und Film. Ihr erster Kurzfilm La passante entstand 1972, mit ihrem preisgekrönten Langfilmdebüt Kaddu Beykat (Berlinale Forum 1976) wurde sie einem internationalen Publikum bekannt. 1979 kam Faye für einen Video-Workshop an die Freie Universität Berlin und blieb anschließend mit einem DAAD-Stipendium in der Stadt. In dieser Zeit entstand der vom ZDF produzierte Film Man sa yay. Mossane war ihre letzte Filmarbeit. Safi Faye starb am 22. Februar 2023 in Paris.
Filmografie (Auswahl)
1972 La passante (The Passerby); 10 Min. 1976 Kaddu Beykat (Letter from My Village); 97 Min. 1979 Fad’jal (Come and Work); 113 Min. · Goob na nu (The Harvest Is In); 29 Min. 1980 Man sa yay (I, Your Mother); 59 Min. 1981 Les âmes au soleil (Souls under the Sun); 27 Min. 1982 Selbe et tant d’autres (Selbe: One Among Many); 32 Min. 1983 3 ans 5 mois (Three Years Five Months) 1984 Ambassades nourricières (Culinary Embassies) 1985 Elsie Haas, femme peintre et cinéaste d'Haiti (Elsie Haas, Haitian Woman Painter and Filmmaker) · Racines noires (Black Roots) 1989 Tesito; 30 Min. 1996 Mossane; 106 Min.
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2024