A Lover & Killer of Colour
Wanjiru Kinyanjuis während des Studiums an der DFFB entstandene Miniatur A Lover & Killer of Colour (1988) kreist um die Erfahrung sexistischer Anmache und rassistischer Beleidigung – und um die Wut, die daraus erwächst. Was tun mit der Aggression, die in der demütigenden Situation kein Ventil findet? Der Film schaut dabei zu, wie sich der Zorn in künstlerische Arbeit übersetzt. Die nächtlichen Szenen wechseln mit Aufnahmen aus dem Atelier der jungen Frau; sie ist Malerin, und sie schreibt. Während sie tippt, sagt die Stimme aus dem Off: „Wenn ihr nicht aufhört,/ mich zu beschimpfen,/ ihr Blutegel,/ werde ich euch töten/ in diesem Gedicht.“ Den Umweg über die Sublimation, die die Wut einhegte, schlägt Wanjiru Kinyanjui mit ihrer Direktheit aus, den Wunsch nach Wiedergutmachung nicht: „Durch Worte wird mein Vertrauen repariert/ auf weißem Papier.“
Mit
- Alida Babel
Stab
Regie | Wanjiru Kinyanjui |
Buch | Wanjiru Kinyanjui |
Kamera | Wanjiru Kinyanjui |
Montage | Wanjiru Kinyanjui |
Ton | Gruscha Rode, Jürgen Schönhoff |
Produktion
Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)
Wanjiru Kinyanjui
Geboren 1958 in Nairobi, Kenia. Sie studierte zunächst deutsche und englische Literatur, anschließend Filmregie. Wanjiru Kinyanjui ist als Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Regisseurin tätig und unterrichtet Filmproduktion an der Kenyatta University.
Filmografie
1987 ...wenn ein Fremder dazu kommt...; Co-Regie: Yvonne Gaerber, 18 Min. · ...wenn ein Fremder dazu kommt...; Ko-Regie: Yvonne Gaerber, 18 Min. 1988 A Lover and Killer of Colour; 9 Min. · A Lover & Killer of Colour; 10 Min. 1991 African Time; 22 Min. 1992 Black in the Western World; 23 Min. 1993 Vitico, eine lebende Legende; 15 Min. 1995 Der Kampf um den heiligen Baum (The Battle of the Sacred Tree); 82 Min. 1997 Zawadi ya Daudi; 83 Min. 2007 Bahati; 40 Min. · Manga in America; 57 Min. 2009 Africa Is A Woman’s Name; 30 Min.
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023