Les innocentes

The Innocents | Agnus Dei – Die Unschuldigen

Berlinale Special 2023

Kamerafrau Caroline Champetiers dritte Kooperation mit Anne Fontaine und ihr erster Film mit digitaler Aufnahmetechnik. Wie schon in Des hommes et des dieux (Regie: Xavier Beauvois) widmet sich ihre Kamera der klösterlich-geistlichen Sphäre. Die fiktive Handlung knüpft an reale Begebenheiten aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs an. Deutsche und sowjetische Soldaten haben in einem polnischen Kloster gemordet und vergewaltigt. Die junge Rote-Kreuz-Schwester Mathilde Beaulieu hilft den Benediktinerinnen, die Kinder zur Welt zu bringen, und verletzt damit religiöse Verbote. Sie hinterfragt den Gehorsam der Nonnen und will in Zeiten des Chaos dem Leben wieder einen Sinn geben. Les innocentes, gedreht in einer entweihten Barockkirche, teils in vorhandenen Räumen, teils in eigens gebauten Kulissen, ist ein Nachtfilm, der aus dem Verborgenen leuchtet. Im bläulich-grauen Halbschatten kommen Kerzen und Öllampen, aber auch Gesichter umso stärker zur Geltung. Die vielen langen Einstellungen entfalten eine Sogwirkung, man spürt förmlich den Widerstreit zwischen Zweifel und Glauben. Die Kamera arbeitet Blicke und Haut der Protagonistinnen heraus, denn hier, so Champetier, zeigen die Schwestern unverhüllt ihre Verletzlichkeit.

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von Anne Fontaine
mit Lou de Laâge, Agata Buzek, Agata Kulesza, Vincent Macaigne, Joanna Kulig, Eliza Rycembel, Anna Prochniak, Katarzyna Dabrowska, Helena Sujecka, Dorota Kuduk Frankreich / Polen 2016 Polnisch, Russisch, Französisch 115’ Farbe

Mit

Lou de Laâge (Mathilde)
Agata Buzek (Schwester Maria)
Agata Kulesza (Mutter Abbess)
Vincent Macaigne (Samuel)
Joanna Kulig (Irena)
Eliza Rycembel (Teresa)
Anna Prochniak (Zofia)
Katarzyna Dabrowska (Anna)
Helena Sujecka (Ludwika)
Dorota Kuduk (Wanda)

Stab

Regie	Anne Fontaine
Drehbuch	Sabrina B. Karine, Alice Vial
Kamera	Caroline Champetier
Montage	Annette Dutertre
Musik	Grégoire Hetzel
Ton	Olivier Mauvezin, Francis Wargnier, Jean-Pierre Laforce
Produzent*innen	Eric Altmayer, Nicolas Altmayer
Koproduzent*innen	Eliza Oczkowska, Klaudia Smieja
Associate Producers	Isabelle Grellat Doublet, Philippe Carcassonne
Koproduktion	Aeroplan Film Warschau

Weltvertrieb

Playtime

http://www.playtime.group http://www.playtime.group

Produktion

Mandarin Production

Fotos

Anne Fontaine

Geboren 1959 in Luxemburg, begann die französische Filmemacherin ihre Karriere als Tänzerin und Schauspielerin, bevor sie als Regisseurin und Drehbuchautorin tätig wurde. Ihr Regiedebüt gab sie 1993 mit Les histoires d’amour finissent mal en général, das mit dem französischen Prix Jean Vigo ausgezeichnet wurde. Zu ihren Filmen gehören Nathalie, Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft, Gemma Bovery – Ein Sommer mit Flaubert sowie Agnus Dei – Die Unschuldigen, der auf dem Sundance Film Festival seine Premiere feierte und mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.

Filmografie

1993 Les histoires d’amour finissent mal en général (Love Affairs Usually End Badly) · Les histoires d'amour finissent mal en général (Love Affairs Usually End Badly) 1995 Augustin 1997 Nettoyage à sec (Dry Cleaning) 1999 Augustin, roi du Kung Fu (Augustin, King of Kung-Fu) 2001 Comment j’ai tué mon père (How I Killed My Father) · Comment j'ai tué mon père (How I Killed My Father) 2003 Nathalie 2005 Entre ses mains (In His Hands) 2006 Nouvelle chance (Oh La La) · Nouvelle chance (Oh La La!) 2008 La fille de Monaco (The Girl From Monaco) · La fille de Monaco (The Girl from Monaco) 2009 Coco avant Chanel (Coco Before Chanel) 2011 Mon pire cauchemar (My Worst Nightmare) 2013 Perfect Mothers (Adoration) 2014 Gemma Bovery 2016 Les innocentes (The Innocents) 2017 Marvin 2019 Blanche comme neige (Pure as Snow) · Blanche comme neige (Pure As Snow) · Police (Night Shift) 2021 Presidents

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023