Was hast du gestern geträumt, Parajanov?

What Did You Dream Last Night, Parajanov?
Die Raufasertapete verpixelt, der Ton heftig asynchron. Distanz Berlin–Isfahan: knapp 4000 km. Nichts, was sich einfach überbrücken ließe. Die Webcam tut ihr Bestes, schafft die Möglichkeit einer Nähe, bezeugt aber gelegentlich auch eine Kluft. Über zehn Jahre hat Faraz Fesharaki den Austausch mit seiner Familie dokumentiert, den digitalen Dialog zwischen einem, der auszog, in Deutschland Film zu studieren, und jenen, die in der iranischen Millionenstadt geblieben sind. Vater Hasan und Mutter Mitra diskutieren über die traditionelle Rolle der Frau und präsentierten Kakis aus dem Garten. Er mutiert für einen Moment zu Abbas Kiarostami, sie erinnert sich an ihre Zeit im Gefängnis. Cousin Rahi ergänzt das Diaspora-Gespräch der Generationen aus Österreich – um sein Lieblingsrezept: Toast, Mozzarella, Ei. Vieles bleibt unausgesprochen, angedeutet. Was hast du gestern geträumt, Parajanov? erzählt auch zwischen den Zeilen, in Texten auf rotem Grund, die Fesharaki wie Notizen, Botschaften montiert, sowie in VHS-Erinnerungsbildern. Denn nicht zuletzt handelt das Debüt auch von einem Dilemma: dem Wunsch, verstanden zu werden, ohne seine Gefühle allzu leicht benennen zu können.
von Faraz Fesharaki
mit Mitra Kia, Hasan Fesharaki, Faraz Fesharaki, Rahi Sinaki
Deutschland 2024 Farsi, Deutsch 82’ Weltpremiere | Debütfilm | Dokumentarische Form

Mit

  • Mitra Kia
  • Hasan Fesharaki
  • Faraz Fesharaki
  • Rahi Sinaki

Stab

Regie Faraz Fesharaki
Kamera Faraz Fesharaki, Moritz Friese, Shahab Fotouhi
Montage Faraz Fesharaki
Musik Rahi Sinaki
Sound Design Sum-Sum Shen
Produzent*innen Luise Hauschild, Ewelina Rosinska, Mariam Shatberashvili
Koproduktion New Matter Films Leipzig
Ewelina Rosinka Berlin

Produktion

Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)

https://www.dffb.de https://www.dffb.de

Faraz Fesharaki

Geboren 1986 in Isfahan, Iran, lebt in Berlin. Während seines Literatur- und Filmstudiums an der Teheraner Universität der Künste arbeitete er an eigenen Kurzfilmen und nahm an Workshops mit Abbas Kiarostami teil. 2012 begann er sein Studium der Bildgestaltung an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? (2021) von Alexandre Koberidze war sein Abschlussfilm. Im Jahr 2021 führte er Kamera bei Sara Summas Arthur & Diana. Was hast du gestern geträumt, Parajanov? ist sein erster abendfüllender Film als Regisseur.

Filmografie

2017 It’s a Criminal Waste to Give This Film a Postproduction; Kurzfilm 2024 Was hast du gestern geträumt, Parajanov? (What Did You Dream Last Night, Parajanov?)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2024