Banale Tage
Banal Days
© DEFA-Stiftung / Michael Schaufert
Ostberlin 1978. Thomas ist Werkzeugmacherlehrling, Michael Oberschüler. Thomas’ Vater ist Arbeiter, der von Michael Dramaturg an der Volksbühne. Die beiden Teenager sind mit den Vätern und Autoritäten wie Lehrmeister und Schuldirektorin über Kreuz. Sie rebellieren gegen ein paternalistisches System, das Jugendlichen keinen Platz zur Entfaltung lässt, ihnen nur Anpassung abverlangt. Als ein von Michaels Vater als „subversiv“ angekündigtes Theaterstück in Wahrheit die Jugendkultur denunziert, protestiert Thomas öffentlich. Dies ruft die Staatssicherheit auf den Plan … Der Film der DEFA-Nachwuchsgruppe „DaDaeR“ markierte einen radikalen Bruch mit den formalen und ästhetischen DEFA-Normen. Das Spielfilmdebüt des 27-jährigen Regisseurs Peter Welz, der Kurzfilme nach Skripts von Frank Castorf und Leander Haußmann realisiert hatte, erprobt eine neue Art der Filmsprache: experimentell, ironisch, parodistisch. Ein ebenso bissiger wie bitterer Abgesang auf die DDR, voller Anspielungen auf deren absurdes Alltags- und korrumpiertes Kulturleben. Dafür war das zeitgenössische Kinopublikum in Ost und West jedoch nicht bereit – trotz einer Auszeichnung für das Werk beim Max Ophüls Preis 1991.
Mit
- Christian Kuchenbuch
- Florian Lukas
- Kurt Naumann
- Jörg Panknin
- Ronald M. Schernikau
- Bärbel Rolle
- Ernst-Georg Schwill
- Rolf Peter (= RP) Kahl
Stab
Regie | Peter Welz |
Buch | Michael Sollorz |
Kamera | Michael Schaufert |
Montage | Rita Hiller |
Musik | Bert Wrede |
Ton | Jürgen Mathuschek, Werner Schulze, Brigitte Pradel |
Szenenbild | Katrin Esther Ritterbusch |
Kostüm | Ulrike Stelzig |
Zusatzinformationen
DCP: DEFA-Filmverleih in der Deutschen Kinemathek