Das deutsche Kettensägenmassaker
The German Chainsaw Massacre
© Filmgalerie 451
3. Oktober 1990: Vor dem Brandenburger Tor feiert Berlin die Wiedervereinigung. Abseits der salbungsvollen Politikerreden von Einheit und Freiheit ersticht die Ostdeutsche Clara ihren übergriffigen Ehemann, dann flieht sie im Trabant gen Westen. Doch als sie ihren Liebhaber Artur in einem stillgelegten Industriekomplex erreicht, wird dieser blutig massakriert – von einer Metzgerfamilie um den Schlachtermeister Alfred. Während Clara den aggressiven Nachstellungen der inzestuösen Sippe letztlich entkommen kann, fällt ein ostdeutsches Ehepaar dem Blutrausch zum Opfer … 23 Tage lagen zwischen dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik und der Uraufführung des satirischen Splatterfilms, zu dem sich Christoph Schlingensief von Hitchcocks Psycho (1960) und Tobe Hoopers Horrorklassiker The Texas Chainsaw Massacre (1974) inspirieren ließ. Dabei findet Schlingensief für die staatliche Angliederung des ostdeutschen Beitrittsgebiets ebenso provozierende wie popkulturell stimmige „Genrebilder“, insofern Das deutsche Kettensägenmassaker die physische Einverleibung der „Brüder und Schwestern“ in bluttriefenden Szenen zelebriert: „Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst.“
Mit
- Karina Fallenstein
- Susanne Bredehöft
- Artur Albrecht
- Brigitte Kausch
- Volker Spengler
- Alfred Edel
- Dietrich Kuhlbrodt
- Udo Kier
- Irm Hermann
Stab
Regie | Christoph Schlingensief |
Buch | Christoph Schlingensief |
Kamera | Christoph Schlingensief, Voxi (= Volker) Bärenklau |
Montage | Ariane Traub |
Musik | Jacques Arr |
Szenenbild | Uli Hanisch |
Kostüm | Ariane Traub |
Produzent*in | Christoph Schlingensief |
Koproduzent*innen | Horst Riesenfeld, Gerd Hecker |
Zusatzinformationen
DCP: Filmgalerie 451