Fegefeuer

Purgatory
Daniel ist Marxist und Gelegenheitsjobber aus Überzeugung. Von einem Staatsanwalt zu einem Tötungsdelikt befragt, gibt er zunächst nur sehr widerwillig Auskunft: Nachdem er Zeuge einer Entführung wurde, hat er die Polizei informiert. Als er dort auf keine Resonanz trifft, knüpft er Kontakte zum Umkreis des Entführten, eines nahöstlichen Oppositionellen, und beteiligt sich an dessen Befreiung. Doch wie selbstlos und empathisch ist Daniels zunehmend militanter werdendes Engagement für das Entführungsopfer angesichts des Liebesverhältnisses, das er mit dessen Freundin beginnt …? Ein moralischer Diskurs um Verantwortung und Schuld steht im Zentrum dieses psychologischen Thrillers. Dabei ist die farbintensive Darstellung des Münchner Establishments in Fegefeuer durchsetzt mit wissenschaftlichen Mikroaufnahmen und Gräuelbildern aus Tierhaltung und Krieg, die auf die Fragwürdigkeit einer abgehobenen „Nischenexistenz" in der vermeintlich verantwortungsfreien Bonner Republik hinweisen. Gleichzeitig zwingt das Verhör Daniel zu einer unbequemen Selbstbefragung, in deren Verlauf der Versuch einer Rechtfertigung für sein Verhalten zum quälenden Läuterungsprozess für den Protagonisten wird.
von Haro Senft
mit Jost Vobeck, Ingeborg Schöner, Paul Albert Krumm, András Gönczöl, Valeria Ciangottini, Max Buchsbaum, Wolfgang Ulbrich, Karl Obermayr
Bundesrepublik Deutschland 1971 Deutsch 91’ Farbe Altersfreigabe FSK 16

Mit

  • Jost Vobeck
  • Ingeborg Schöner
  • Paul Albert Krumm
  • András Gönczöl
  • Valeria Ciangottini
  • Max Buchsbaum
  • Wolfgang Ulbrich
  • Karl Obermayr

Stab

Regie Haro Senft
Buch Haro Senft
Kamera Klaus Müller-Laue
Montage Jane Hempel
Musik David Llewellyn, Supertramp
Ton Hans Endrulat
Produzent*in Haro Senft

Zusatzinformationen

DCP: Deutsche Kinemathek