Fegefeuer
Purgatory
© Deutsche Kinemathek / Schwidop
Daniel ist Marxist und Gelegenheitsjobber aus Überzeugung. Von einem Staatsanwalt zu einem Tötungsdelikt befragt, gibt er zunächst nur sehr widerwillig Auskunft: Nachdem er Zeuge einer Entführung wurde, hat er die Polizei informiert. Als er dort auf keine Resonanz trifft, knüpft er Kontakte zum Umkreis des Entführten, eines nahöstlichen Oppositionellen, und beteiligt sich an dessen Befreiung. Doch wie selbstlos und empathisch ist Daniels zunehmend militanter werdendes Engagement für das Entführungsopfer angesichts des Liebesverhältnisses, das er mit dessen Freundin beginnt …? Ein moralischer Diskurs um Verantwortung und Schuld steht im Zentrum dieses psychologischen Thrillers. Dabei ist die farbintensive Darstellung des Münchner Establishments in Fegefeuer durchsetzt mit wissenschaftlichen Mikroaufnahmen und Gräuelbildern aus Tierhaltung und Krieg, die auf die Fragwürdigkeit einer abgehobenen „Nischenexistenz" in der vermeintlich verantwortungsfreien Bonner Republik hinweisen. Gleichzeitig zwingt das Verhör Daniel zu einer unbequemen Selbstbefragung, in deren Verlauf der Versuch einer Rechtfertigung für sein Verhalten zum quälenden Läuterungsprozess für den Protagonisten wird.
Mit
- Jost Vobeck
- Ingeborg Schöner
- Paul Albert Krumm
- András Gönczöl
- Valeria Ciangottini
- Max Buchsbaum
- Wolfgang Ulbrich
- Karl Obermayr
Stab
Regie | Haro Senft |
Buch | Haro Senft |
Kamera | Klaus Müller-Laue |
Montage | Jane Hempel |
Musik | David Llewellyn, Supertramp |
Ton | Hans Endrulat |
Produzent*in | Haro Senft |
Zusatzinformationen
DCP: Deutsche Kinemathek