Shirins Hochzeit

Shirin’s Wedding
Die Bauerntochter Shirin soll den Verwalter heiraten, der ihren Vater ins türkische Gefängnis gebracht hat. Stattdessen aber flieht sie nach Deutschland, wo sie Mahmud zu finden hofft, den Mann, den sie als ihren Verlobten betrachtet. In Köln erhält Shirin Arbeit in einer Fabrik und einen Schlafplatz im Heim. Als man ihr und den anderen „Gastarbeiterinnen“ kündigt, steht sie ohne Aufenthaltsgenehmigung da. Gezwungenermaßen prostituiert sie sich in den Unterkünften türkischer Männer für einen deutschen Zuhälter. Dies geht nicht lange gut … In reportagehaftem Schwarz-Weiß eröffnete der Film dokumentarische Perspektiven auf Stationen der Arbeitsmigration in der Bundesrepublik, während der „naive“ Blick seiner Protagonistin auf ein ihr fremdes Land Empathie für eine bis dato im Kino unbeachtete Bevölkerungsgruppe wecken konnte. Die melodramatische Wendung der Geschichte führte zu starken emotionalen Reaktionen: Der Film wurde von türkischen Nationalisten heftig kritisiert und bedeutete im Prinzip das Ende der Schauspielkarriere von Hauptdarstellerin Ayten Erten. Er erreichte im Fernsehen ein Millionenpublikum, ehe er auch in den Kinos lief.
von Helma Sanders-Brahms
mit Ayten Erten, Jürgen Prochnow, Aras Ören, Jannis Kyriakidis, Peter Franke, Hans Peter Hallwachs, Ortrud Beginnen
Bundesrepublik Deutschland 1976 Deutsch, Türkisch, Griechisch 121’ Schwarz-Weiß Altersfreigabe FSK 16

Mit

  • Ayten Erten
  • Jürgen Prochnow
  • Aras Ören
  • Jannis Kyriakidis
  • Peter Franke
  • Hans Peter Hallwachs
  • Ortrud Beginnen

Stab

Regie Helma Sanders-Brahms
Buch Helma Sanders-Brahms
Kamera Thomas Mauch
Montage Margot Löhlein
Musik Ömer-Zülfü Livaneli
Ton Richard Kettelhake
Szenenbild Manfred Lütz

Zusatzinformationen

DCP: Deutsche Kinemathek