Shirins Hochzeit
Shirin’s Wedding
© Deutsche Kinemathek / Sanders
Die Bauerntochter Shirin soll den Verwalter heiraten, der ihren Vater ins türkische Gefängnis gebracht hat. Stattdessen aber flieht sie nach Deutschland, wo sie Mahmud zu finden hofft, den Mann, den sie als ihren Verlobten betrachtet. In Köln erhält Shirin Arbeit in einer Fabrik und einen Schlafplatz im Heim. Als man ihr und den anderen „Gastarbeiterinnen“ kündigt, steht sie ohne Aufenthaltsgenehmigung da. Gezwungenermaßen prostituiert sie sich in den Unterkünften türkischer Männer für einen deutschen Zuhälter. Dies geht nicht lange gut … In reportagehaftem Schwarz-Weiß eröffnete der Film dokumentarische Perspektiven auf Stationen der Arbeitsmigration in der Bundesrepublik, während der „naive“ Blick seiner Protagonistin auf ein ihr fremdes Land Empathie für eine bis dato im Kino unbeachtete Bevölkerungsgruppe wecken konnte. Die melodramatische Wendung der Geschichte führte zu starken emotionalen Reaktionen: Der Film wurde von türkischen Nationalisten heftig kritisiert und bedeutete im Prinzip das Ende der Schauspielkarriere von Hauptdarstellerin Ayten Erten. Er erreichte im Fernsehen ein Millionenpublikum, ehe er auch in den Kinos lief.
Mit
- Ayten Erten
- Jürgen Prochnow
- Aras Ören
- Jannis Kyriakidis
- Peter Franke
- Hans Peter Hallwachs
- Ortrud Beginnen
Stab
Regie | Helma Sanders-Brahms |
Buch | Helma Sanders-Brahms |
Kamera | Thomas Mauch |
Montage | Margot Löhlein |
Musik | Ömer-Zülfü Livaneli |
Ton | Richard Kettelhake |
Szenenbild | Manfred Lütz |
Zusatzinformationen
DCP: Deutsche Kinemathek