Engel aus Eisen
Angels of Iron
© Deutsche Kinemathek / von Vietinghoff Filmproduktion
Berlin im Sommer 1948. Während der Blockade der Westsektoren durch sowjetische Truppen ruht auch die Strafverfolgung zwischen Ost und West. Dies macht sich eine Jugendbande unter Führung des 17-jährigen Werner Gladow zunutze. Angeleitet von dem ehemaligen Scharfrichter Gustav Völpel, der Kontakte zur Polizei besitzt, organisiert er bewaffnete Überfälle und inszeniert sich dabei – zur großen Bewunderung seiner Mutter und seiner Freundin Lisa – als der „Al Capone“ Berlins. Doch dann begeht Gladow einen Mord, und als die Blockade endet, geht auch sein Sommer der Anarchie zu Ende … Das Regiedebüt des aus der DDR übergesiedelten Schriftstellers Thomas Brasch in kontrastreichem Schwarz-Weiß ist ein Film noir, der an den Expressionismus des Weimarer Kinos anknüpfte. Unterlegt mit dem Dauerton amerikanischer Versorgungsflugzeuge, mit Wochenschaukommentaren und einer Ansprache des Bürgermeisters Ernst Reuter, zeichnet Engel aus Eisen das Bild einer zerrissenen „Frontstadt“, in der die lebenshungrige Nachkriegsjugend als Stellvertreterin für eine rebellierende Punk-Generation der 1980er-Jahre erscheint. Thomas Brasch, 1982: „Die Kriminalität ist der urwüchsigste Ausdruck der Auflehnung.“
Mit
- Hilmar Thate
- Katharina Thalbach
- Ulrich Wesselmann
- Karin Baal
- Ilse Pagé
- Peter Brombacher
- Klaus Pohl
- Hanns Zischler
- Horst Laube
- Jürgen Flimm
- Kurt Raab
- Hermann Killmeyer
Stab
Regie | Thomas Brasch |
Buch | Thomas Brasch |
Kamera | Walter Lassally |
Montage | Tanja Schmidbauer, Stefan Arnsten |
Musik | Christian Kunert |
Ton | Lothar Mankewitz |
Szenenbild | Nikos Perakis |
Kostüm | Ingrid Zoré |
Maske | Ursula Drews |
Produzent*innen | Heinz Angermeyer, Joachim von Vietinghoff |
Zusatzinformationen
DCP: Deutsche Kinemathek