Berlinale Programm
Auf dieser Seite finden Sie alle bereits verkündeten Titel im Programm der 75. Berlinale.
Das gesamte Programm – inklusive Spielzeiten und -orten – wird am 4. Februar 2025 an dieser Stelle veröffentlicht.
Den „Faden der Wahrheit“ hält hier Melanie Spitta fest, Kind von Überlebenden der Sinti-Verfolgung in der NS-Zeit. Es gab keine Wiedergutmachung: „Die Gerichte glaubten den Tätern, nicht uns“. Schock, Beweisführung, Mahnung, Anklage.
Zum „Obsthof“ reist Nana Xu, an den Ort, den ihr Vater als Häftling während der Kulturrevolution baute. Erst Arbeitslager, dann Gefängnis, Bauernhof, Behandlungszentrum. Gespräche mit letzten Zeugen in ihrer von verdrängter Vergangenheit geprägten Heimat.
Aufbruch einer jungen Indigenen vom Dorf in die Stadt. Cinema Novo, Hybrid-Fiktion, Roadtrip, Öko-Avantgardeblick – schon vor 50 Jahren zeigt Iracema kristallklar die Verwüstungen des extraktiven Kapitalismus: von Baum, Tier und Mensch.
1973 filmte Vibeke Løkkeberg den Aufbruch der feministischen Filmbewegung beim Ersten Internationalen Frauenfilm-Seminar im Kino Arsenal. 50 Jahre lang blieb das Material verschollen. Heute konfrontiert es uns mit den unerledigten Kämpfen von damals.
Zärtlich-posthumer Brief an den Vater, der im sowjetischen Armenien Filmschauspieler war. Schon als Kind sieht Tamara ihn im TV, später setzt sie sich als Regisseurin durch. Betörendes Schlafwandeln in den Landschaften der armenischen Filmgeschichte.
Schmerzhaft offen ist dieses Mutter-Tochter-Gespräch: übers Aufwachsen als Frau in Usbekistan, damals – heute. Selbstbekenntnisse zu Sex, den niemand so richtig wollte, zu erfahrener Misogynie und Geschlechter-Asymmetrie. Nackte Wahrheiten als Therapie.
Seine Narben sind Ausgangspunkt ihrer Recherche- und Zeitreise zu jener Jugend, die am Militärputsch des 12. September 1980 zerschellte. Der Traum einer türkischen Demokratie – geplatzt. Der Weg zu autoritärem Regime und politischem Islam – geebnet.
2024. Auf den Straßen von Tbilissi protestiert man gegen das so genannte „ausländische Agenten“-Gesetz. Auch Tina, Luka, Regisseurin Tiku und Freund*innen. Ihr Widerstand ist ihre Art füreinander da zu sein – um Mut zu fassen für das, was noch kommt.