In Zeiten des abnehmenden Lichts

In Times of Fading Light
Ost-Berlin im Frühherbst 1989: Wilhelm Powileit wird 90 und lässt diesen Geburtstag mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen. Was hat der alte Mann nicht alles erlebt? Seit 75 Jahren überzeugter Kommunist, ist er einst aus Nazi-Deutschland geflohen und war im Exil in Mexiko. Währenddessen wurde sein Stiefsohn Kurt als angeblicher Konterrevolutionär in Moskau verhaftet. Nach seiner Rückkehr in die DDR stand Wilhelm als ehemaligem „West-Emigranten“ nur eine eher bescheidene SED-Parteikarriere offen. Heute aber bringen ihm Junge Pioniere ein Ständchen, und er wird mit Orden behängt. Während Wilhelm hartnäckig verleugnet, dass sein Ideal einer besseren Welt nur eine Chimäre war und die großen Hoffnungen von einst in Bürokratie und Angst erstickt sind, verlässt die junge Generation das Land. Auch in seinem privaten Umfeld gibt es Risse, die nicht mehr zu kitten sind …
Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase, zuletzt im Berlinale Wettbewerb mit Als wir träumten, verdichtet den Erfolgsroman von Eugen Ruge zu einer Studie der verlorenen Utopien. Ein filmisches Gesellschaftsbild, in dem Wege und Irrwege des 20. Jahrhunderts am Beispiel einer auseinanderbrechenden Großfamilie aufgezeigt werden.
von Matti Geschonneck
mit Bruno Ganz, Sylvester Groth, Hildegard Schmahl, Evgenia Dodina, Natalia Belitski, Alexander Fehling, Gabriela Maria Schmeide, Angela Winkler, Alexander Hörbe, Thorsten Merten
Deutschland 2017 Deutsch, Russisch 100’ Farbe

Mit

  • Bruno Ganz (Wilhelm Powileit)
  • Sylvester Groth (Kurt Umnitzer)
  • Hildegard Schmahl (Charlotte Powileit)
  • Evgenia Dodina (Irina Umnitzer)
  • Natalia Belitski (Melitta)
  • Alexander Fehling (Sascha Umnitzer)
  • Gabriela Maria Schmeide (Lisbeth)
  • Angela Winkler (Stine Spier)
  • Alexander Hörbe (Mählich)
  • Thorsten Merten (Tabbert)

Stab

Regie Matti Geschonneck
Buch Wolfgang Kohlhaase nach dem gleichnamigen Roman von Eugen Ruge
Kamera Hannes Hubach
Montage Dirk Grau
Sound Design Linus Nickl
Ton Rainer Plabst
Szenenbild Bernd Lepel
Kostüm Sabine Greunig
Maske Grit Kosse, Uta Spikermann
Regieassistenz Tim Wustrack
Casting Simone Bär
Production Manager Ute Schnelting
Produzent*innen Oliver Berben, Sarah Kirkegaard
Koproduktion Reinhold Elschot, Stefanie von HeywolffZDF Mainz

Matti Geschonneck

Geboren 1952 in Potsdam als Sohn des Schauspieler-Ehepaars Erwin Geschonneck und Hannelore Wüst. Von seinem Regiestudium am Eisenstein-Institut in Moskau wurde er nach vier Jahren abberufen, weil er sich nicht von dem ausgebürgerten Wolf Biermann distanzierte. 1978 siedelte er in die BRD über und arbeitete als Assistent unter anderem für Thomas Langhoff und Eberhard Fechner. Nach seinem Regiedebüt 1992 inszenierte er mehr als 30 teils mehrfach preisgekrönte Spielfilme fürs Fernsehen. Die Tragikomödie Boxhagener Platz, mit der er 2010 zurück zum Kino fand, feierte ihre Premiere im Berlinale Special.

Filmografie

1991 Fraktur 1992 Moebius 1993 Berlin – beste Lage 1994 Die Sache Baryschna 1995 Matulla und Busch 1996 Angeschlagen 1997 Der Schrei der Liebe 1998 Reise in die Nacht 2000 Ganz unten, ganz oben · Jenseits der Liebe 2001 Späte Rache 2002 Wer liebt, hat Recht 2005 Die Nachrichten 2006 Silberhochzeit 2007 Duell in der Nacht 2008 Zeit zu leben 2009 Entführt 2010 Hinter blinden Fenstern · Boxhagener Platz 2011 Der Verdacht · Liebesjahre 2012 Das Ende der Nacht 2013 Tod einer Polizistin 2014 Das Zeugenhaus 2015 Ein großer Aufbruch · Der verlorene Bruder 2017 In Zeiten des abnehmenden Lichts (In Times of Fading Light)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2017