Oeconomia
© Petrolio / Dirk Lütter
In seinem Essay „Die Fabrik des verschuldeten Menschen“ aus dem Jahr 2011 schreibt der Philosoph Maurizio Lazzarato: „Die Schulden stellen kein Hemmnis für das Wachstum dar; im Gegenteil, sie sind der ökonomische und subjektive Motor zeitgenössischer Ökonomie. Die Fabrikation der Schulden, also die Konstruktion und Entwicklung des Machtverhältnisses Gläubiger-Schuldner, bildet das strategische Zentrum neoliberaler Politik.“ Mit Oeconomia unternimmt Carmen Losmann eine Reise in dieses strategische Zentrum. Das ist ohne Frage ein ehrgeiziges Unterfangen, denn viele Vertreter*innen des Banken- und Finanzsektors reden lieber nicht vor einer Kamera, und denen, die sich darauf einlassen, fehlen mehr als einmal die Worte. So transparent die Architektur von Banken und Geldinstituten sich gibt, so schnell verschließen sich die Türen für die recherchierende Regisseurin. Sie macht aus der Not eine Tugend, indem sie unter anderem Telefonprotokolle und computergenerierte Bilder einsetzt, damit das Abstrakte und schwer Verständliche anschaulicher wird.
Stab
Regie, Buch | Carmen Losmann |
Kamera | Dirk Lütter |
Montage | Henk Drees, Carmen Losmann |
Musik | Peter Rösner |
Sound Design | Peter Rösner |
Ton | Peter Rösner, Till Röllinghoff, Etienne Haug, Detlev Schmelzenbach |
Production Manager | Mareike Wegener |
Produzent*innen | Hannes Lang, Mareike Wegener |
Redaktion | Daniel Schössler |
Koproduktion | ZDF/3Sat Mainz |
Produktion
Petrolio Film
Carmen Losmann
Oeconomia
Forum · Berlinale Meets | Interview · 26. Februar 2020
Carmen Losmann
Geboren 1979 in Crailsheim, Deutschland. Nach einem Marketingstudium studierte sie an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) am Fachbereich Film. Oeconomia ist ihr zweiter abendfüllender Film.
Filmografie
2009 Nicht wie jeder; 10 Min. 2011 Work Hard – Play Hard; 90 Min.
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020