Sol in the Dark
Der Begriff „Lascar“ stammt vermutlich aus dem Persischen und bedeutet „Armee“. Er wurde vor allem im 19. Jahrhundert zur Bezeichnung indigener südostasiatischer Soldaten verwendet, die von den europäischen Kolonialmächten für die Seefahrt rekrutiert wurden. In den 1990er-Jahren wurde „Lascar“ in Frankreich zu einer abwertenden Bezeichnung für französische BIPOC-Jugendliche der zweiten und dritten Einwanderergeneration aus den Vorstädten. „Lascar“ erscheint so sowohl als episches Symbol und Symptom geisterhafter Vermächtnisse als auch als fiktives Vorbild für Jugendliche, die an die Ränder künstlerischer, akademischer, medialer und staatlicher institutioneller Räume gedrängt werden. Der Film nutzt flüchtige Modi der Narration, Repräsentation und kollaborativer Produktion der Post-Internet-Welt und ruft einige seiner Zuschauer*innen dazu auf, sich seine Collage-Methode anzueignen und ihre eigenen (afrofuturistischen) Geschichten zu erzählen.
Mit
- Jessika Avomo Nnomo
- Moaamed Bamba
- Trinidad Enzema Momdjoa
- Kourouma Famansa
- Marie-Alysse Giraud
- Mamady Keita
- Bah Mamadou Djan
- Laëtitia Marie
- Carlota Sandoval Lizarralde
- Yanis Sibart
- Attandi Trawalley
- Tinhinane
- Paola Delfino
- Julie Scemama
- Kengné Teguia
- Nicole de Souza Yehouessi
- M. Y
Stab
Regie, Buch | Mawena Yehouessi |
Kamera | Kyo Kim |
Montage | Nicolas Pirus, Mawena Yehouessi |
Sound Design | Elie Riviere |
Ton | Harilay Rabenjamina, Ibaaku, Crystallmess, Eden Tinto-Collins |
Stimme | SALMAN, Soraya Abdellaoui, Mawena Yehouessi, Aminata Labor |
Regieassistenz | Noémie Pirus-Hassid |
Executive Producer | Olivier Marboeuf |
Produzent*innen | Olivier Marboeuf, Mawena Yehouessi |
Produktion
Spectre Productions
http://www.spectre-productions.com http://www.spectre-productions.com
Mawena Yehouessi
Mawena Yehouessi (alias M.Y) ist als Kuratorin, Forscherin und Künstlerin tätig und lebt und arbeitet in Paris und Nizza. Sie gründete das Kollektiv Black(s) to the Future und promoviert derzeit an der Villa Arson und der Université Côte d’Azur. Auf der Suche nach Alter-Futurismen und poetischen Realitäten entwickelt M.Y eine implorative (und nicht explorative), kollaborative und zukunftsweisende Collagenpraxis. Die Medien von M.Y oszillieren zwischen visuellem/digitalem Synkretismus und Filmemachen, dem Schreiben von Gedichten, Übersetzen, Pädagogik, dem Ausarbeiten von Konzepten, kollektiven Versammlungen, Studien, improvisierten Tänzen, dem Erfinden von Partys und der Bezeichnung dieser als Ausstellungen.
Filmografie
2021 Sol in the Dark; 2019–2021, 5x15 Min. · Sol in the Dark; 2019–2021, 51 Min.
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022