Berlinale Dokumentarfilmpreis und Jury

Seit langem engagieren sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin für die Vielfalt der dokumentarischen Formen. Eine spezielle Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm wurde 2017 ins Leben gerufen.

Der Berlinale Dokumentarfilmpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro dotiert, das sich Regisseur*in und Produzent*in des Preisträgerfilms teilen. Zudem berechtigt der Gewinn des Preises zur Teilnahme am Wettbewerb um den Oscar® für den besten Dokumentarfilm.

2025 sind 16 aktuelle Dokumentarbeiträge aus den Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Panorama, Forum und Generation für den Berlinale Dokumentarfilmpreis nominiert.

Jury Berlinale Dokumentarfilmpreis 2025

© Julia Rodrigues

Petra Costa (Brasilien)

Seit mehr als einem Jahrzehnt erzählt Petra Costa Geschichten an der Schnittstelle des Persönlichen und Politischen, nicht selten mit Blick auf ihre Heimat Brasilien. Ihr jüngster Dokumentarfilm Apocalypse in the Tropics feierte 2024 Weltpremiere beim Filmfestival in Venedig. Zuvor brachte ihr Am Rande der Demokratie (2019) eine Oscar-Nominierung sowie den Peabody und den Independent Spirit Award ein. Costas erster Film Elena wurde nach der Weltpremiere beim IDFA 2013 zum meistgesehenen Dokumentarfilm in Brasilien und wurde bei diversen Festivals ausgezeichnet. Außerdem inszenierte sie gemeinsam mit Lea Glob den Film Olmo & the Seagull (2015) und war als Produzentin an Filmen wie Ecstasy (2020) oder Beba (2021) beteiligt.

Lea Glob (Dänemark)

Lea Glob, geboren im dänischen Mariager, studierte Dokumentarfilm an der National Film School of Denmark, wo sie 2011 mit dem Film Meeting my Father Kasper Tophat ihren Abschluss machte. Nach ersten Kurzfilmen inszenierte sie gemeinsam mit Petra Costa den Film Olmo & the Seagull, der 2015 in Locarno ausgezeichnet wurde und beim IDFA zu sehen war. In Amsterdam feierte 2016 auch Venus – Nackte Wahrheiten Weltpremiere, eine Kollaboration mit Mette Carla Albrechtsen. Globs Film Apolonia, Apolonia gewann 2022 den Hauptpreis beim IDFA, erhielt Preise bei Festivals in Göteborg, Hong Kong und Sofia sowie beim CPH:DOX, wurde für den Europäischen Filmpreis nominiert und schaffte es auf die Dokumentarfilm-Shortlist bei den Academy Awards.

© Shigeki Kinoshita

Kazuhiro Sōda (Japan)

Der 1970 im japanischen Ashikaga geborene Kazuhiro Soda studierte Regie an der School of Visual Arts in New York. Von Campaign (2007) und Mental (2009) über Inland Sea (2018) und Zero (2020) bis jüngst zu Die Katzen vom Gokogu-Schrein (2024) wurde eine Vielzahl seiner bislang elf Dokumentarfilme bei der Berlinale gezeigt. Neben dem Preis der Ökumenischen Jury im Forum für Zero wurde er bereits mit dem Peabody Award, dem Marek Nowicki Award der Helsinki Foundation for Human Rights und Preisen bei den Festivals in Busan und Hong Kong ausgezeichnet. Sein Buch „Why I Make Documentaries“ erschien in Japan und wurde unter anderem auch auf Englisch, Koreanisch und Chinesisch übersetzt.

Folgende Filme sind für den Berlinale Dokumentarfilmpreis nominiert:

Wettbewerb
Strichka chasu (Timestamp) von Kateryna Gornostai

Berlinale Special
Ancestral Visions of the Future von Lemohang Jeremiah Mosese
Das Deutsche Volk von Marcin Wierzchowski

Panorama
Bajo las banderas, el sol (Under the Flags, the Sun) von Juanjo Pereira
Bedrock von Kinga Michalska
Ich will alles. Hildegard Knef (I Want It All) von Luzia Schmid
Listy z Wilczej (Letters from Wolf Street) von Arjun Talwar
Paul von Denis Côté

Forum
Canone effimero von Gianluca De Serio, Massimiliano De Serio
Chas pidlotu (Time to the Target) von Vitaly Mansky
Holding Liat von Brandon Kramer
La memoria de las mariposas (The Memory of Butterflies) von Tatiana Fuentes Sadowski
Queer as Punk von Yihwen Chen
Unsere Zeit wird kommen (Our Time Will Come) von Ivette Löcker

Generation
Hora do recreio (Playtime) von Lucia Murat
Only on Earth von Robin Petré