2020 | Forum
Der Charme des Nebels
In seinem 50. Jubiläumsjahr lässt das Berlinale Forum die bewegte Zeit seiner Gründungsphase Revue passieren – doch wäre es nicht das Forum, würden nicht auch Verbindungslinien mitten ins Herz des Hier und Jetzt gespannt. Die neue Sektionsleiterin Cristina Nord über Differenzerfahrungen, die Offenheit der Bilder und die rasende Brisanz eines Blickes zurück.
Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für das Forum: nicht nur gilt es, die nunmehr 50 Jahre des Bestehens der Sektion zu feiern, es ist zudem die erste Edition mit dir als Sektionsleiterin. Was war für dich besonders reizvoll daran, das Programm des Forums zu kuratieren?
Cristina Nord: Ich habe lange Zeit bei der „taz“ als Filmkritikerin und -redakteurin gearbeitet und schon in dieser Zeit das Forum journalistisch begleitet – auch ist es kein Geheimnis, dass die Filme, die im Forum liefen, mich immer besonders interessiert haben. Gleichzeitig ist es für mich eine große Ehre, eine so traditionsreiche und besondere Sektion der Berlinale zu führen, wie es das Forum in seiner Rolle als ein unabhängiger, vom Arsenal – Institut für Film und Videokunst verantworteter Part des Festivals ist. Das finde ich eine sehr schöne Herausforderung – auch in Hinblick auf die neue Festivalleitung und damit einhergehende neue Konstellationen. Ich freue mich darauf, Verantwortung dafür zu übernehmen, das Forum gut zu positionieren und zu definieren, wie sich das Profil der Sektion gestaltet.
Anlässlich des Jubiläums führt das Forum, gemeinsam mit dem Forum Expanded, das gesamte Programm aus dem Gründungsjahr 1971 wieder auf. Welches Potenzial liegt in einer solchen Wiederaufführung?
Mit dem Nachspielen des Programms unterziehen wir die Filme, die damals gezeigt wurden, einer Neubetrachtung und damit auch einer Neubewertung. Das wirft viele Fragen auf: Was ist heute obsolet geworden? Was hingegen hat noch Brisanz? Einige Filme scheinen auf der einen Seite Lichtjahre entfernt, auf der anderen Seite doch sehr nah an uns dran.
Welche Entdeckungen können die Zuschauer*innen, die sich heute das Jubiläumsprogramm anschauen, machen und was können sie noch daraus mitnehmen?
Für mich zentral im Umgang mit Filmgeschichte ist, dass man zwischen dem Gestern und dem Heute eine Differenz wahrnimmt. Man kann dadurch entdecken, dass die Idee einer progressiv voranschreitenden Entwicklung oder von linear verlaufendem gesellschaftlichem Fortschritt auf wackligen Füßen steht und es lässt sich erkennen, dass Dinge, die damals im Schwange waren, heute wieder im Schwange sind und sein müssen, beispielsweise die Frage nach der Dekolonisierung. Das ist etwas, was man mitnehmen kann. Letztes Jahr habe ich in der Retrospektive Angela Schanelecs Film Das Glück meiner Schwester von 1994 gesehen. Im Hintergrund tauchen die alten, gelben Berliner Telefonzellen auf. Ich kenne sie von damals, habe sie aber in der Zwischenzeit vergessen und heute sind sie aus dem Stadtbild verschwunden. Anhand solcher Details lässt sich sagen: Ok, die Welt verändert sich. Der Film erlaubt es mir nicht nur dies festzustellen, er gibt mir auch die Möglichkeit, mich an das zu erinnern, was ich vergessen habe – und sei es die Gestalt der Telefonzellen in Berlin Anfang der 1990er Jahre. Der erste Punkt ist allerdings der wichtigere: Die Welt verändert sich. Von heute aus betrachtet lässt sich extrapolieren, dass wir in 30 Jahren wahrscheinlich wieder in einer ganz anderen Welt leben werden, dass man an diesen Veränderungsprozessen aber auch mitwirken kann. Ich glaube, die fundamentale Erkenntnis, dass der Status Quo nicht in Stein gemeißelt ist, spricht für eine Offenheit, die gerade heute sehr wichtig ist.
Wenn wir uns dem aktuellen Programm zuwenden, fällt auf, dass auch hier die Wechselwirkung von Vergangenheit und Gegenwart, das Hineinreichen von Vergangenem in das Jetzt, im Zentrum der Betrachtungen steht. Wie gehen die Filme damit um?
Viele der aktuellen Filme im Programm stellen sich der Frage, wie man Vergangenheit vergegenwärtigen kann – und treten so auch in einen Dialog mit dem Jubiläumsprogramm. Das mag zunächst etwas rückwärtsgerichtet klingen, aber ich bin überzeugt: das Heute und das Morgen lassen sich nur verstehen, wenn man das Gestern verstanden und Schlussfolgerungen gezogen hat. Und diesen Versuch unternehmen die aktuellen Filme auch; sie extrahieren einen vergangenen Moment und stellen ihn damit wieder zur Disposition, zum Beispiel im Hinblick auf überwunden geglaubte Strukturen der Frauenfeindlichkeit, von Rassismus und Kolonialismus. Über die Auseinandersetzung mit diesen Themen zu einer neuen Position zu gelangen, darum geht es. Es gibt zum Beispiel den Film von Clarissa Thieme, Was bleibt | Šta ostaje | What remains / Re-visited, in dem die Regisseurin Orte besucht, an denen in den 1990er Jahren Kriegsverbrechen stattgefunden haben und an denen sie vor rund zehn Jahren bereits gedreht hat. In einem performativen Akt werden auf Planen gedruckte Filmstills aus dem früheren Film aufgespannt, es lässt sich ganz bildlich abgleichen – was sieht man auf dem Bild von 2009, was sieht man an derselben Stelle heute? Welche Spuren hinterlässt eine gewalttätige Vergangenheit? In den Gesprächen mit Passant*innen, die auf diese Bilder reagieren, wird das Erinnern dann nicht direkt angegangen, sondern ist latent präsent. Tipografic majuscul (Uppercase Print) von Radu Jude ist ein anderes Beispiel, in dem durch eine herausfordernde Kombination von Archivmaterial und Re-Enactment ein Weg gefunden wird, vergangenes Unrecht heute zu verhandeln.
Es gibt weitere Filme, die mit der Konstruktion arbeiten, auf früheres, teilweise eigenes Material zurückzukommen, um dieses als eine Art Startpunkt für gegenwärtige Betrachtungen und Kommentierung zu verwenden. Zu denken wäre da an Ouvertures und an Seishin 0 (Zero), aber auch an Gli appunti di Anna Azzori / Uno specchio che viaggia nel tempo (The Notes of Anna Azzori / A Mirror that Travels through Time)…
Gli appunti ist ein schönes Beispiel dafür, wie die Diskussion über Feminismus aktualisiert werden kann. Was die Regisseurin Constanze Ruhm stark umtreibt, sind Fragen nach der – bisweilen recht limitierten – Rolle von Frauen in der Filmbranche, einerseits konkret auf der praktischen Ebene, aber auch bezogen auf die imaginären Räume, die innerhalb der Filme eröffnet werden. Gli appunti greift den Film Anna von Alberto Grifi und Massimo Sarchielli (Berlinale Forum 1975) auf. Die Regisseure trafen in Rom auf eine junge Frau, die in prekären Verhältnissen lebte, halfen ihr und machten sie gleichzeitig zur Protagonistin des Films. Da stellen sich viele Fragen: Wer hat das Recht an der Geschichte dieser jungen Frau, wer profitiert davon, wer erntet die Lorbeeren dafür? Ohne dies direkt aussprechen zu müssen, wird klar, dass die junge Frau ziemlich vergessen ist, die Filmemacher, die sich ihre Geschichte angeeignet haben, hingegen nicht. Ich glaube, das ist symptomatisch. Ruhms Film schaut sich das Ganze noch mal an und überlegt in freier, assoziativer Weise, welche Rolle Frauen damals und heute in der Filmbranche spielen. Welche Risiken sie eingehen, aber auch, welche Räume sich ihnen eröffnen können. Und das ist eine Frage, die uns alle beschäftigen sollte.
Ouvertures von The Living and the Dead Ensemble ist ein Film, der sich anhand des Theaterstücks „Monsieur Toussaint“ des antillanischen Autors Édouard Glissant mit der haitianischen Revolution beschäftigt – ein Triptychon, in dem irgendwann Dinge passieren, die mit purer Vernunft nicht mehr zu erklären sind. Der Film trägt eine Schlüsselfrage in sich: Heute sind wir wieder an einem Punkt angekommen, an dem wir uns fragen können, inwiefern die Aufklärung, auf die der Westen so stolz ist, Aporien in sich trägt, derer man sich besser bewusst ist, statt sie zu einem blinden Fleck werden zu lassen. Darin liegt dann auch die Aktualität eines Films, der sich mit etwas beschäftigt, das 1791 stattgefunden hat.
In Seishin 0, einem im besten Sinne humanistischen Dokumentarfilm, kehrt der Regisseur Kazuhiro Soda zu dem Protagonisten seines Films Seishin (Mental), der 2009 im Forum lief, zurück. Der Film verfolgt die letzten Gespräche des Psychiaters Dr. Yamamoto mit seinen Patient*innen, bevor er, mit über 80 Jahren, endgültig seine Praxis schließt. In der zweiten Hälfte des Films ist zu sehen, wie er sich um seine an Demenz erkrankte Frau kümmert. Mit extremer Geduld folgt der Regisseur den Gesten und Bewegungen des Alltags. Dadurch, dass er Szenen aus dem früheren Film, Seishin, hineinmontiert, kann man Herrn und Frau Yamamoto an anderen Momenten ihres Lebens kennenlernen.
Der Rückgriff auf und die Interaktion mit Archivmaterial scheint für einen Großteil der Filme im Programm emblematisch. Was eint die Arbeiten, bezogen auf den Umgang mit Material?
Häufig wird Archivmaterial benutzt, um ein Statement zu belegen. Diesen Ansatz zu verwerfen und das Material selbst viel stärker zu seinem Recht kommen zu lassen, das ist meiner Meinung nach das, was die Filmen im Forum auszeichnet. Bei Archivmaterial gibt es stets die Überlegung, wer das Material in welchem Kontext generiert hat. Im Zusammenhang mit historischen Verbrechen sind es oft Bilder, die aus der Perspektive von Täter*innen entstanden sind. In Anunciaron tormenta (A Storm Was Coming) des Spaniers Javier Fernández Vázquez, der sich mit der spanischen Kolonialvergangenheit in Äquatorialguinea beschäftigt, kommen Bilder zum Einsatz, die von den damaligen Kolonialherren aufgenommen wurden. In diesen Bildern wird die koloniale Unterwerfung in Szene gesetzt. Um diesen Mechanismus aufzubrechen, wendet der Regisseur einen Kniff an: Er benutzt diese Bilder zwar, aber nur ganz kurz – und zwar zu kurz, als dass man sie in Gänze wahrnehmen und erschließen könnte. Die Zuschauer*innen haben bloß einen kurzen Eindruck von diesen Bildern, bevor ins Weiße geblendet wird – wir sehen die Bilder und sehen sie doch nicht. Damit schließt der Film dicht an gegenwärtige Diskussionen um den Umgang mit dem kolonialen Erbe an, in denen auch immer wieder thematisiert wird, wie Menschen heute noch durch solche Bilder verletzt werden. Dieser Umgang mit Archivmaterial denkt die Bilder jenseits eines reinen Positivismus, in dessen Logik sie nur als Beleg von etwas dienen. Er macht stattdessen deutlich, dass die Bilder selbst debattiert werden wollen.
Es scheint dabei auch um Thematiken der Aneignung zu gehen...?
In diesem konkreten Fall hat eine Art Enteignung durch die Bilder stattgefunden, die sich nicht aufheben lässt. Darauf kann der Regisseur Javier Fernández Vázquez aufmerksam machen und sein Film ist dann eine Art von wertschätzender Aneignung. Ich würde gerne noch den Film Victoria von Sofie Benoot, Liesbeth De Ceulaer und Isabelle Tollenaere ins Spiel bringen, der in der kalifornischen Wüste in einer Planstadt der 1950er Jahre angesiedelt ist. Der Protagonist, ein junger Mann aus Los Angeles, möglicherweise mit Gang-Vergangenheit, lässt sich mit seiner Familie dort nieder. Die drei Regisseurinnen verstehen es nicht nur, seine konkrete physisch sichtbare Lebenswirklichkeit abzubilden, sondern auch, sehr nuanciert, sensibel und vielgestaltig, seine Gedankenprozesse. So etwas finde ich toll, wenn es Filmemacher*innen, die andere porträtieren, gelingt, einen imaginären Raum zu öffnen, der nicht bloß die sichtbare Wirklichkeit dokumentiert, sondern auch die der Gedanken und der Phantasien. Das ist auch ein Modus der Aneignung, aber einer respektvollen, die nicht nur die Sexyness haben will.
Ein anderer, sehr schillernder Film, den ich hier anführen würde, ist Traverser (After the Crossing) von Joël Richmond Mathieu Akafou, einem Regisseur, der aus der Elfenbeinküste kommt und der in einem Vibrieren zwischen dokumentarischer Form und Inszenierung einen jungen Geflüchteten begleitet. Der Film fängt in flirrender Form dieses Zwischenstadium ein, in dem sich der Protagonist als ein in die Illegalität getriebener Mensch befindet, das Warten und die Unmöglichkeit, sich ein dauerhaftes Leben einrichten zu können. Hervorzuheben ist hier auch ein Aneignungsprozess, insofern Menschen, denen der Zugang zur Filmbranche früher versperrt war, diesen heute eher finden – wie hier zum Beispiel der Regisseur und sein Protagonist.
Wenn man den Blick auf die Motivik richtet, lassen sich einige Verbindungslinien ausmachen, eine davon bündelt sich im Topos des Spiegels – wie lässt sich dieser, vielleicht auch jenseits der Selbstreflexion, lesen?
Zunächst fällt mir da unser Eröffnungsfilm ein, EL TANGO DEL VIUDO y su espejo deformante (THE TANGO OF THE WIDOWER And Its Distorting Mirror), der ja quasi einmal nach vorne und einmal nach hinten erzählt wird, der sich also einmal ab der Mitte selbst spiegelt und wo ich dieses Moment der Selbstreflexion durchaus sehe. Ich denke aber auch an diesen irren Effekt, der entsteht, wenn man einen Raum betritt, wo zwei Spiegel so aufgehängt sind, dass sie exakt gegenüberliegen. Plötzlich spiegelt man sich ins Unendliche und bestimmte, für unumstößlich gehaltene Parameter werden, zumindest temporär, außer Kraft gesetzt. Und vielleicht geht es in Forums-Filmen genau um solche Momente: Gegebenheiten, die für unumstößlich gehalten werden, zur Debatte zu stellen. Die vielen Spiegelmotive sind dafür möglicherweise ein kleines Indiz.
Ein weiteres, sich durchziehendes Sujet ist das der Natur, der Umwelt...
Einige der Filme setzen sich in freier Form – sozusagen als Gegenbeispiel zu einer TV-Reportage zum Thema Klimawandel – mit dem sich verändernden Verhältnis von Mensch und Umwelt auseinander. FREM von Viera Čákanyová arbeitet dabei mit Drohnenbildern aus der Antarktis, Lúa vermella (Red Moon Tide) von Lois Patiño inszeniert ein bizarres Zwischending aus Endzeit- und Zukunftsszenario. Der Film von Paula Gaitán, Luz nos trópicos (Light in the Tropics), ist für mich in dieser Hinsicht ein zentraler Film. Es ist eine Hommage, die den Reichtum und die ganze Schönheit, die Diversität des Amazonasgebiets erschließt – da denkt man als Zuschauer*in unweigerlich an die heute bestehende Bedrohung.
Eine letzte Bildreihung, die sich durch viele der Filme zieht, soll noch Erwähnung finden, nämlich die Motivkette Nebel-Wolken-Rauch-Qualm – Phänomene, die, wenn als Zeichen gewertet, Bedeutungsstifter sein können. Ebenso verdecken sie etwas, verunklaren und verschleiern...
Eine allzu klar umrissene Antwort wäre hier fehl am Platze, denn damit würde ich gewissermaßen den Charme des Nebels in Abrede stellen. Der wabernde Nebel möchte gar nicht bis ins letzte beschrieben werden, eher sehe ich ihn als ein assoziatives Feld. In Grève ou crève (Strike or Die) von Jonathan Rescigno werden Nebel und Qualm benutzt, um Verbindungen zwischen den Arbeitskämpfen der 1980er und 90er Jahre und der Situation heute herzustellen. Bei EL TANGO DEL VIUDO ist es eine lustige Pointe, dass der Nachbar Rauch produziert, anstatt etwas Sinnvolles. Wir leben in einer Zeit, in der die Dinge wieder unübersichtlicher werden. Dazu passt der Nebel gut, die Opazität, die beim schon erwähnten Édouard Glissant sogar zu einer theoretischen Kategorie wird. Dazu gehört auch, anzuerkennen, dass sich nicht alles in etablierten Beschreibungs- und Denkmustern erklären und darstellen lässt.
Daran anschließend stellt sich die Frage, inwiefern die Filme die Aufgabe meistern, Bilder zu schaffen für etwas Intransparentes, Darstellungsweisen für etwas nicht Greifbares zu finden? Ich dachte dabei zum Beispiel an Oeconomia…
Mit ihrem Film steht die Regisseurin Carmen Losmann in besonderem Maße vor dieser Herausforderung. Sie begegnet ihr, indem sie mit computergenerierten Bildern arbeitet, ein interessanter Ansatz. Ich sehe es auch als die Aufgabe des Forums, sich um Innovationen bildgebender Verfahren zu kümmern, und möchte das zukünftig weiterverfolgen, indem ich gezielt nach Künstler*innen suche, die sich mit der Art und Weise auseinandersetzen, wie heute Bilder in die Welt kommen und zirkulieren. Ein Beispiel dafür wäre The Viewing Booth von Ra’anan Alexandrowicz, der mit YouTube-Material agiert. Ein anderer Film, der die zentrale Frage angeht, wie man mit Filmen über etwas nicht Abbildbares, nämlich die Shoah, sprechen kann, ist Ieşirea trenurilor din gară (Exit of the Trains) von Radu Jude und Adrian Cioflâncă. Dieses Sujet ist eng mit der Geschichte des Forums verbunden, ist dieses doch der Ort, an dem Shoah von Claude Lanzmann 1986 seine Premiere hatte.
Tatsächlich ist es ein zentrales Thema der Forums-Filme, zu erkunden, wie sich Bilder erzeugen lassen von etwas, das sich der Bildproduktion entzieht oder diese sehr schwierig macht – und wie man sich dazu wiederum verhält. Da kommt erneut das Moment der Selbstreflektion ins Spiel: der einfachen Annahme zu misstrauen, dass ein Bild etwas verdeutlicht – und es gibt ja viele Gründe, dieser Verkettung zu misstrauen – ist etwas, worüber die Filme, und in der Folge auch wir als Zuschauende, nachdenken.
Gibt es etwas, was du noch unbedingt loswerden möchtest?
Vielleicht das noch: das Programm wird in einem kollaborativen Prozess mit dem Auswahlkomitee und einem Team von Berater*innen erarbeitet. Und dann kommt der tolle Moment, wo man es freigibt und die Sichtweisen, die von außen kommen, an einen zurückgetragen werden. Darauf freue ich mich!