2020 | Generation
No Time for Ordinary Cinema
Es ist eine Welt, die nach Veränderung schreit: Im 43. Jahrgang der Sektion Generation geben die jungen Protagonist*innen den Ton an, stellen sich Herausforderungen und wagen große Sprünge. Ein Gespräch mit Sektionsleiterin Maryanne Redpath über die gegenwärtige Überdosis an Ausnahmesituationen weltweit und die Strahlkraft des Kinos für Filmbegeisterte jeden Alters.
Mariette Rissenbeek, die Geschäftsführerin der Berlinale, hat erst vor Kurzem nochmal besonders das Programm von Generation hervorgehoben, wenn es darum geht, junge Menschen für das Kino zu begeistern. Was macht die Sektion diesbezüglich so besonders?
Das Profil und das Programm von Generation geben die Antwort auf diese Frage. Für alle anderen Sektionen dieses Festivals sind die Filme erst ab 18 Jahren zugänglich. Insofern stellt sich doch automatisch die Frage, was mit den Menschen unter 18 Jahren passiert. Junge Menschen wollen am internationalen Kinogeschehen teilhaben, und das sollen sie auch, genauso wie Erwachsene. Gutes Kino ist gutes Kino, ganz einfach. Für junge Cineast*innen, wie für alle anderen.
Im diesjährigen Programm gibt es einige klassische Motive, die großen Coming-of-Age-Geschichten zum Beispiel.
Ja, Coming-of-Age-Geschichten sind bei Generation natürlich zu Hause. Im Laufe eines Lebens gibt es so viele kleine Schritte und große Sprünge, die wir machen. Als Kind ist die Fallhöhe dabei meist noch viel größer und kann dramatische Auswirkungen haben. Und das wissen die Filmemacher*innen von Generation: Egal, welchen Aspekt des Lebens man betrachtet – sei es das kulturelle oder politische Umfeld, die Familie oder Vorstellungen vom eigenen Körper und der Sexualität – bei all diesen Dingen ist die Tragweite der Geschehnisse für junge Menschen immens groß. Etwa wenn man sich das erste Mal unglücklich verliebt, dann ist das Leid enorm, geradezu gigantisch. Als Erwachsene*r hingegen gewöhnt man sich immer mehr an diese Höhen und Tiefen. Aber als Jugendlichen kann einen das förmlich auffressen, wie z.B. in Jumbo von Zoé Wittock. Der Film schildert, wie durch die erste große Liebe der Tochter, gespielt von Noémie Merlant, eine starke Mutter-Tochter-Beziehung auf die Probe gestellt wird. Durch die Entscheidung der Tochter, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, wird auch die Mutter – die als eine liberale, aufgeschlossene Frau präsentiert wird – vor ungeahnte emotionale Herausforderungen gestellt.
Du hast bereits die emotionale Intensität der filmischen Stoffe angesprochen. Inwiefern gehört das für Dich unbedingt zum Programm von Generation dazu?
Viele Menschen haben immer noch diese Idee im Kopf, dass ein Film für Kinder leichte Kost sein muss. Oft bedeutet dieses Klischee aber, dass Kinder angesehen, aber nicht gesehen werden. Für mich ist die Perspektive das Entscheidende: Aus welcher Sicht ist die Geschichte erzählt, aber auch: Wer schaut und erlebt diesen Film mit? Als Erwachsene sind wir eingeladen, junge Menschen mit all ihren Erfahrungen zu erkennen und zu respektieren, Erfahrungen, die auch schon als Kind sehr intensiv und existenziell sein können. Generation-Filme erkunden diesen Erfahrungsraum, z. B. in Alexandre Rockwells Sweet Thing, dem es auf kunstvolle Art und Weise gelingt, seinen Film, der anfangs wie ein toughes Sozialdrama anmutet, in ein fast märchenhaftes, befreiendes Roadmovie zu verwandeln. Die Kinder fliehen aus ihren prekären und dysfunktionalen Familienverhältnissen und erfinden mit Fantasie, einer Portion Leichtsinn, aber auch in liebevoller Fürsorge füreinander, eine Kindheit nach ihren eigenen Vorstellungen.
Ihr sprecht im Programm von Heldinnen und Helden. Heute suchen sich viele junge Menschen ihre Vorbilder aber nicht mehr im Kino, sondern in den sozialen Medien. Influencer*innen sind die neuen Idole. Was hat das Kino dem entgegenzusetzen?
Ich möchte hier widersprechen. Jahr für Jahr nehme ich eine steigende Lust unter jungen Menschen wahr, ins Kino zu gehen und Filme gemeinsam mit anderen zu sehen. Dieses soziale Erlebnis möglich zu machen, diesen Austausch, auch mit den Filmemacher*innen in den Gesprächen und Begegnungen nach den Filmen, das gehört ganz zentral zu Generation. Die Kraft des Kinos ist nicht zu unterschätzen, seine Stärke, einen gemeinsamen Moment und unvergessliche Erlebnisse zu stiften, manchmal sogar lebensverändernd zu sein. Darin liegt ein ungeheures Potential, das von jungen Leuten gesucht und wahrgenommen wird. Die 70.000 Zuschauer*innen, die jedes Jahr die Generation-Filme sehen, sind der Beweis dafür.
Sticht für Dich eine der Held*innenfiguren des diesjährigen Programms hervor?
Es gibt so viele! Aber ja, zum Beispiel Bagdá in Meu nome é Bagdá (My Name is Baghdad) von Caru Alves de Souza aus Brasilien, der im Skater-Milieu von São Paolo spielt. Bagdá ist in ihrer Familie und in der Nachbarschaft von ganz tollen Frauen umgeben, die ihr ein Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmtheit vermitteln. In ihrer Clique im Skater-Park gibt es aber vor allem Jungs, die ihr mit einem gewissen Machismo gegenübertreten. Und dagegen setzt sie sich beherzt zur Wehr: Einer der Jungs wird übergriffig, woraufhin sie und die anderen Skaterinnen ihn vor allen anderen zur Rede stellen und sein Verhalten nicht entschuldigen. Ein Film, in dem ein Nein ein Nein ist.
Diese gelebte Courage zeigt sich hier stellvertretend für viele Filme im Programm, in denen sich eine weibliche Protagonistin durchsetzt. In Maïmouna Doucourés Mignonnes (Cuties) steht die junge Amy in einem ständigen Konflikt: Zu Hause ist sie umgeben von den traditionellen Rollenvorstellungen ihrer senegalesischen Familie. In der Schule hingegen trifft sie plötzlich auf Mädchen, die im Hinblick auf Selbstbestimmung und die Entdeckung und Darstellung ihrer aufkeimenden Sexualität sehr selbstbewusst auftreten. Sie sind dabei stark von Werbung und medialen Vorbildern beeinflusst. Amy muss zwischen diesen Welten navigieren. Und der Film löst ihren Konflikt am Ende ganz wunderbar auf, wie ich finde: mit einem befreienden Sprung in die Luft. Aber das muss man natürlich im Kino sehen.
Las niñas (Schoolgirls), der Debütfilm von Pilar Palomero, erzählt von der zwölfjährigen Celia, die in den 1990er Jahren eine katholische Mädchenschule in Spanien besucht. Gemeinsam mit ihrer Freundin widersetzt sie sich Schritt für Schritt dem vorherrschenden konservativen Wertesystem. Die beiden schaffen sich Freiräume, um sich selbst zu entdecken. Dieses Alter ist besonders interessant: Für Mädchen ist es die Zeit der ersten Menstruation, du bekommst Brüste, dein ganzer Körper verändert sich. Es ist ein zärtliches Alter: Man ist noch Kind, aber man ist auch schon jemand anderes. Als stünde man auf einer Brücke ...
Das Gleiche gilt für Jungs natürlich auch.
Absolut. Jungs durchleben auch diese Phase des „Auf-der-Brücke-Seins“, das ist universell und wird von so vielen Faktoren beeinflusst. In Death of Nintendo von Raya Martin kann man das mit drei Jungs in den Philippinen erleben, ebenfalls in den 1990er Jahren. Sie wollen erwachsen werden und machen eine Reise zu einem Schamanen, der sie beschneiden soll: in ihrer Kultur ein traditionelles Ritual der Mannwerdung. Diese Coming-of-Age Geschichte ist mit so großer Leichtigkeit auf die Leinwand gebracht, dass es wahnsinnigen Spaß macht, die Freunde auf ihrem Trip zu begleiten.
Und es gibt auch einen sehr feinen, argentinischen Kurzfilm, El nombre del hijo (The Name of the Son) von Martina Matzkin. Die Hauptfigur, der 12jährige Lucho, ist ein Transjunge. Am Ende des Films steht er allein am Strand und blickt verloren aufs Meer. Man befürchtet schon das Schlimmste. Dann tritt der Vater zu ihm und es gibt eine sehr berührende und zärtliche Szene, die lange nachwirkt.
Im Programm von Generation sind junge Seelen oft mit großen Problemen und Herausforderungen konfrontiert. Was ist an der immensen Spannung, die daraus hervorgeht, so wichtig für Dich?
Ich sehe in den Geschichten Kinder und Jugendliche, die unglaublich widerstandsfähig sind, auch weil sie oft keine andere Wahl haben. Sie müssen erwachsener sein als die Erwachsenen selbst, und manchmal müssen sie Verantwortung tragen, die aus meiner Sicht kein Kind tragen sollte. Aber die Filme kreieren Welten und Geschichten, in denen junge Menschen die Kraft finden, sich zu behaupten und damit Hoffnung geben, ein Zeichen setzen. Wir sehen junge Menschen, die rebellieren, die protestieren. Sie bewegen sich in einer Welt voller Ausnahmesituationen. Gemeinsam ist ihnen eine grundsätzliche, urmenschliche Lust am Leben. Kinder und Jugendliche spüren diese ganz stark, sie haben ein ganzes Leben vor sich. Aus dieser Lust auf das Leben speisen sich viele der Geschichten, die wir zeigen: Haru, die Protagonistin aus dem japanischen Film Kaze no Denwa (Voices in the Wind) begegnet ihrem tragischen Schicksal, dem Verlust ihrer Familie durch den Tsunami 2011, mit unglaublicher emotionaler Intensität. Serena Motola spielt diese junge, trauernde Frau mit einer körperlichen Präsenz, die die Zuschauer*innen auf keinen Fall unberührt lassen wird.
Es ist aber auch nicht immer ganz klar am Ende der Filme, ob es gelingt, die großen Herausforderungen zu meistern…
Viele der Filme lassen ein offenes Ende, ihre Protagonist*innen stehen vor der Frage: Gehen oder Bleiben? Und damit wird die Frage an die Zuschauer*innen weitergegeben: Wie würdest Du Dich entscheiden, wenn z.B. deine Familie aufgrund ihrer Kultur, ihrer Herkunft verfolgt und getötet wird? Solche Filme fordern das Publikum natürlich heraus, regen zum Nachdenken an oder motivieren, eigene Geschichten zu erzählen. Die Balance zwischen Fordern und Überfordern zu halten, ist immer ein schmaler Grat für uns als Programmmacher*innen, den wir sehr ernst nehmen – auch im Austausch mit dem Publikum.
In Atiq Rahimis Notre-Dame du Nil (Our Lady of the Nile) wachsen junge Hutu und Tutsi gemeinsam im höchstgelegenen Mädcheninternat Ruandas auf. Die wachsenden Spannungen in der Gesellschaft machen auch vor ihrer geordneten Welt nicht Halt und zeichnen so bereits dramatisch vor, was später in einem verheerenden Genozid eskalieren wird. Einige der Filme können schlicht und einfach kein Happy End in Aussicht stellen, weil die Realitäten ihrer Protagonist*innen nun einmal so sind, wie die Filme sie zeigen: In Perro muss ein Junge seine Heimat verlassen, weil der geplante Bau des El Gran Canal die indigene Gemeinde Bangkukuk in Nicaragua zur Zwangsumsiedlung zwingt. Die Familie in The Earth is Blue as an Orange lebt mitten im ukrainischen Kriegsgebiet und versucht ihre Erfahrungen des Krieges zu verarbeiten, indem sie Geschichten erzählen und selbst Filme machen. Es geht darum, innere und äußere Grenzen zu überwinden und so dem Alltäglichen mit den Mitteln der Poesie und Vorstellungskraft zu trotzen.
Ihr gebt Altersempfehlungen für die Filme aus dem Generation Programm ab. Wie sieht dieser Prozess aus?
Die Empfehlungen sind immer nach oben offen, was in der Festivalwelt ungewöhnlich ist. Normalerweise heißt es, ein Film sei zum Beispiel für Kinder von sechs bis acht Jahren geeignet. Wir sprechen lediglich eine untere Altersbegrenzung aus und laden damit ein breites Spektrum von Zuschauer*innen in die Filme ein. Ich finde auch, dass es zwischen Gleichaltrigen oft Unterschiede in der Wahrnehmung und Lebenserfahrung gibt. Uns ist bewusst, dass wir eine große Verantwortung tragen, wir diskutieren jede einzelne Altersempfehlung intensiv im Team. Am Ende stehe ich dann dafür gerade.
Wie reagieren die Filmschaffenden?
Sie freuen sich riesig über die Einladung. Manche sind überrascht, wenn ihr Film als „Kinderfilm“ gelten soll. Insbesondere Kplus gilt für einige immer noch als das „Kids-Ding“. Dabei ist eine Vielzahl der Filme dieses Wettbewerbs nicht vordergründig bzw. nur für Kinder gemacht und wir können die Zweifel der Filmemacher*innen in diesem Fall auch nachvollziehen: Das Label „Kinderfilm“ ist missverständlich und weckt gewisse Erwartungen, die wir bewusst nicht bedienen möchten. Kplus steht für unkonventionelles, zeitgenössisches Kino aus der ganzen Welt. Das vermittle ich den Filmemacher*innen und sie erleben auf dem Festival dann unvergleichliche Vorstellungen mit einem sehr lebendigen, diversen und aufgeschlossenen Publikum, das im Herzen jung ist – unabhängig vom tatsächlichen Alter.
Wir haben schon über die vielen Probleme und Herausforderungen der jungen Protagonist*innen gesprochen. Aber wo hast Du eigentlich lachen müssen bei der Sichtung und der Auswahl?
Es gibt auch sehr unterhaltsame Filme in unserem Programm! Filme, die ernsthafte Themen mit einer gewissen Unbeschwertheit behandeln. In der dänischen Animation Mugge & vejfesten (Monty and the Street Party) von Anders Morgenthaler und Mikael Wulff will ein Junge ein großes Nachbarschaftsfest veranstalten, um seine verstrittenen Eltern zu versöhnen. Der Film ist politisch nicht ganz korrekt, es gibt Nonnen mit Bärten auf Stelzen und Nudisten, die Parcours machen ... eine bunte Welt, die voller absurder Situationen und herrlicher Pointen ist.
Auch der brasilianische Film Alice Júnior von Gil Baroni wirkt trotz des Konfliktpotenzials äußert leicht und humorvoll. Alice Júnior ist ein Transmädchen, das auf so selbstsichere und freche Weise ihren Weg geht, wie man es selten sieht im Film. Sie selbst kommt fabelhaft mit sich klar, sie ist kein gequälter Charakter. Es sind die anderen, die ein Problem mit ihr haben. Und deshalb bringt Alice ihnen kurzerhand bei, mit ihr zurechtzukommen. Das ist in einem so positiven Grundton erzählt, den man bei dem Thema leider viel zu selten findet.
Viel Gelegenheit zum Schmunzeln gibt es auch beim australischen Film H is for Happiness von John Sheedy. Candice Phee ist die Hauptfigur: rote Haare, Sommersprossen, eigentlich eine moderne Pippi Langstrumpf. Ihre Eltern stehen vor der Trennung und Candice muss damit umgehen und versuchen, trotzdem glücklich zu bleiben. Der Film ist wie seine Heldin frech und pfiffig, und hat gleichzeitig eine große Tiefe. Ein mitreißender Eröffnungsfilm für das Generation Kplus-Programm.
Ihr habt in diesem Jahr einen Regisseurinnen-Anteil von 58%! Ist das aus dem Ärmel geschüttelt oder harte Arbeit?
Ich bin Feministin und es fällt mir grundsätzlich nicht sonderlich schwer, Filme von Frauen auszuwählen. Im Sichtungsprozess weiß ich teilweise nicht genau, ob sich diejenigen, die Regie bei den Filmen geführt haben, als Frau oder Mann identifizieren. Manchmal gibt so etwas wie einen „weiblichen Blick auf die Dinge“. Aber letztlich muss ich Gendergerechtigkeit nicht bewusst anstreben oder eine bestimmte Quote herbeiprogrammieren. Ich finde, dass die „50/50 by 2020“-Ziele sehr gut und ein wichtiges Instrument sind, damit sich wirklich etwas ändert. Was bedeutet es, wenn mehr Frauen in dieser Welt Zugang zu einer Kamera haben oder Mittel erhalten, um einen Film zu realisieren? Vor allem in Regionen, wo Frauen in der Filmindustrie völlig unterrepräsentiert sind - was streng genommen fast überall so ist. Wenn Filme von Frauen präsenter werden, wie verändert sich dann unsere Wahrnehmung der Welt?
Das diesjährige Generation-Programm ist insgesamt reich an feministischen Perspektiven. Die Crew am Set des Debütfilms Mamá, mamá, mamá (Mum, Mum, Mum) der Argentinierin Sol Berruerzon Pichon-Rivière bestand ausschließlich aus Frauen und so auch der Cast dieses feinfühligen, fast kammerspielartigen Films, in dem es um Trauerbewältigung geht. Die Gestaltung der Produktionsbedingungen ist hier ein klares Statement. In Irmã (Sisters In the End of the World), ein Film des brasilianischen Regieduos Luciana Mazeto und Vinicius Lopes, ist alles in pinkes Licht getaucht, das von der Ankunft eines Asteroiden herrührt. Doch bevor es soweit kommt, bringen die beiden Protagonistinnen patriarchale Weltbilder ins Wanken. Ein Film voll einprägsamer Bilder und pointiert geschriebener Dialoge.
Was denkst Du, was vom diesjährigen Programm bleiben wird?
Es ist keine Zeit für gewöhnliches Kino. Unverkennbar ist die Dringlichkeit der Probleme und der Ausnahmezustand, der in unserer Welt aktuell und omnipräsent ist. Überall protestieren junge Menschen und egal, wo man hinguckt, sind sie es, die an der Front stehen. Sie bringen unglaublich viel Energie ein, bewegen etwas, sagen, was Sache ist. Das sieht man in vielen Generation-Filmen, ganz besonders und tagesaktuell jedoch im Kurzfilm Comrades von Kanas Liu, direkt aus den Straßen Hongkongs. Rubika Shahs White Riot schildert den antifaschistischen Kampf der Rock-Against-Racism-Bewegung in den 1970ern in Großbritannien, schlägt aber auch unverkennbare Brücken zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung.
Die Brüder in Samuel Kishi Leopos Los lobos halten an ihren Träumen fest und verwandeln sie sogar in ihre Stärke, während sie nach ihrer Auswanderung aus Mexiko in die USA für einen Neuanfang kämpfen. Im Großen wie im Kleinen, mal deutlicher, mal nur angedeutet knapp unter der Oberfläche, leisten die Held*innen der Filme Widerstand gegen vorherrschende Verhältnisse. Hinter all diesen Geschichten steht immer die große Frage, die wir weitertragen möchten, aus den Kinosälen heraus: Wessen Zukunft ist es eigentlich?